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05.06.2020: Erneut herrscht kühleres und regnerisches Wetter. Leider habe ich die Feldwespe am Dach nicht mehr gesehen. Es ist denkbar, dass sie ihr Nest nun doch aufgegeben hat, nachdem durch die meist kühle Witterung die Brut kaum zur Entwicklung kam. Auch die Ackerhummelkönigin scheint wohl wirklich ausgefallen zu sein, da ich sie seit über einer Woche nicht mehr gesehen habe. Demnach bleiben mir bei den Hummeln dieses Jahr die Steinhummel- und die Gartenhummelkolonie im neuen Garten sowie die Wiesenhummeln im Garten meiner Eltern. Bei wenigstens diesen Völkern sieht es derzeit gut aus. Momentan sieht man aber vermehrt Felsenkuckuckshummeln umherfliegen. Diese Art schmarotzt bei der Steinhummel. Gut, dass ich bei meinem Steinhummelvolk den Eingang verengt habe, da diese Kuckuckshummelart dieses Jahr wirklich sehr zahlreich auftritt.

 


09.06.2020: Weitere Nestkontrollen! Das Steinhummelnest im neuen Garten entwickelt sich sehr gut. Der Flugverkehr hat weiter zugelegt und im Garten sieht man viele Steinhummeln sammeln. Mittlerweile wird das Nest im Schweglerkasten von mind. 70 Arbeiterinnen bewohnt und es ist sehr viel Brut in allen Entwicklungsstadien vorhanden. Binnen einer Woche sollten dann schon mehr als 110 Tiere dem Nest angehören. Ein erster junger Drohn war heute ebenfalls zu sehen. Da sonst aber weiterhin nur Arbeiterinnen schlüpfen, scheint dessen Erscheinen eher verfrüht zu sein. So vermute ich, dass dieser von einer Arbeiterin stammt, welche den Versuch unternommen hat, eigene Eier zu legen. Gerade die Arbeiterinnen, welche in der Hierarchie ganz weit oben stehen, versuchen dies immer wieder. Meist wird das durch die Königin unterbunden und Arbeiterinneneier werden durch sie gefressen. Wenn die Königin jedoch älter wird und die Anzahl der Arbeiterinnen im Laufe der Saison ansteigt, so gelingt es im zunehmend lebhaften Treiben im Nest auch solchen Arbeiterinnen vermehrt, eigene Eier durchzubekommen. Im aktuellen Fall scheint also die Königin bereits ein Ei einer Arbeiterin übersehen zu haben.

 

Blick auf das deutlich gewachsene Steinhummelnest...

 

Die Steinhummeln sind u.a. besonders gern an den Lupinen im Garten zu beobachten...

 

Bei den Gartenhummeln sind mittlerweile 11 Arbeiterinnen vorhanden, ein letzter Kokon aus der 1. Generation steht kurz vorm Schlupf. 7 weitere Kokons der 2. Generation sind bereits vorhanden sowie neue Eigelege und Larvenbündel.

 

Auch bei den Gartenhummeln geht es voran...


Auch die eine umgesiedelte Feldwespe ist noch aktiv. Sie ist die letzte Feldwespe im Garten, die nach der kühlen Witterung der letzten Wochen noch nicht abgebrochen hat. Mal sehen, wie es hier weitergeht.

 


16.06.2020: In unserem Garten gibt es nun neue Mitwohner - ein Nest der Sächsischen Wespe musste umgesiedelt werden und wohnt jetzt in Nachbarschaft zu den Hummeln. Die Entwicklung dieses Volkes wird jedoch hier separat dokumentiert. Bei den Hummeln selbst geht es derweil weiter gut voran. Die Steinhummeln bringen es mittlerweile auf 110-130 Arbeiterinnen und im deutlich gewachsenen Nest gibt es sehr viel Brut. Fast täglich schlüpfen neue Arbeiterinnen, Drohnen sieht man keine. Der einzelne Drohn, der letzte Woche beobachtet werden konnte, war also (noch) eine Ausnahme. Dafür sieht man die ersten großen Kokons und Larven (insgesamt ca. 20) künftiger Jungköniginnen, das Volk wechselt also in die reproduktive Phase. Der Höhepunkt des Volkes wird demnach Anfang Juli erreicht werden.

 

Das Steinhummelnest ist wieder deutlich gewachsen und das Volk steuert so langsam auf seinen Höhepunkt zu; erste große Larven und Kokons künftiger Jungköniginnen sind bereits erkennbar...


Bei den Gartenhummeln sind etwa 10-15 Arbeiterinnen vorhanden, wobei fast alle Arbeiterinnen auch Ausflüge durchführen und manchmal neben der Königin nur 1-2 Arbeiterinnen im Nest sind. Das Nest ist sehr gut versorgt und auch hier sieht man die ersten größeren Larven und Kokons, die sicherlich schon neue Königinnen beinhalten. Nester der Gartenhummel bleiben bekanntlich eher klein und ich vermute, dass es hier so 20-30 Arbeiterinnen maximal werden, bevor die Kolonie schon wieder Geschlechtstiere freisetzen wird.

 

Blick in das kleinere Nest der Gartenhummel - auch hier gibt es reichlich Brut und auch bereits Larven und Kokons von neuen Geschlechtstieren...

 

Sonst sieht man gelegentlich weiter die umgesiedelte Feldwespe fliegen, wobei es hier noch keine Arbeiterinnen gibt.

 


20.06.2020: Wiesenhummeln haben Höhepunkt überschritten! Heute habe ich mal wieder die Wiesenhummeln im Garten meiner Eltern kontrolliert. Das Volk hat seinen Höhepunkt inzwischen überschritten und zahlreiche Geschlechtstiere in den letzten 3 Wochen freigesetzt. Mindestens 60 Jungköniginnen sind aus dem Nest hervorgegangen. Im Nest gibt es weiterhin Drohnen und Jungköniginnen neben einigen Arbeiterinnen. Letzte Kokons von Geschlechtstieren sind ebenfalls noch vorhanden. Ein kleiner Teil der Brut wurde von Brachicoma devia zerstört, aber der Schaden ist überschaubar. Da aufgrund von schlechtem Wetter in dem Gebiet nur wenige Ausflüge in letzter Zeit möglich waren, sind fast alle Vorräte im Nest aufgebraucht gewesen. Daher habe ich nochmal zugefüttert, um auch den letzten Tieren noch den Abflug zu ermöglichen.

 

Blick in das Wiesenhummelnest - die meisten Kokons sind bereits offen und der Großteil der Geschlechtstiere ist geschlüpft und sogar schon abgeflogen...

 


21.06.2020: Die Hummelvölker im neuen Garten steuern auf ihren Höhepunkt zu + erste Wachsmottenfalter! Die Steinhummeln stehen kurz vor dem Höhepunkt. Etwa 150-180 Arbeiterinnen bewohnen mittlerweile das Nest. Einige Arbeiterinnen werden auch noch dazukommen, bevor dann nur noch Jungköniginnen und Drohnen schlüpfen werden. Zudem ist der sogenannte "Competition Point" im Nest wunderbar zu beobachten. Dieser wird markiert durch heftige Rangeleien und Kämpfe zwischen der Königin und den "ranghöchsten" Arbeiterinnen bzw. zwischen diesen elitären Arbeiterinnen um das Fortpflanzungsmonopol im Nest. In Falle meiner Steinhummeln sind es derzeit vor allem Konflikte zwischen den Arbeiterinnen, die deutlich auffallen, während die Königin noch weitgehend unbehelligt bleibt. An zwei vorhandenen Eigelegen versuchten heute jeweils 3-5 Arbeiterinnen die ganze Zeit über selber Eier zu legen, eierlegende Arbeiterinnen vom Gelege zu drängen und zu beißen sowie die gerade gelegten Eier der Konkurrenz zu fressen. Dieses Verhalten ist gerade bei Erd- und Steinhummeln um den Höhepunkt herum deutlich ausgeprägt. Gerade Steinhummeln lassen sich auch durch Störungen bei Nestkontrollen oft nicht von diesen Rangeleien abhalten, weshalb man hier sogar oft die interessantesten Beobachtungen zu diesem Phänomen durchführen kann. Leider habe ich heute aber auch gleich 3 große Wachsmottenfalter in Nistkasten am Deckel vorfinden können, welche ich sofort entfernt habe. Dennoch wird nun eine Behandlung mit Bacillus thuringiensis notwendig werden, um das Nest gut durch die reproduktive Phase zu bringen.

 

Blick in das große Steinhummelnest - gut erkennbar sind auch die deutlich größeren Larven und Kokons von künftigen Jungköniginnen...


Bei den Gartenhummeln sind mittlerweile 15-20 Arbeiterinnen vorhanden, die teilweise recht lange ausfliegen. Interessanterweise gibt es auch schon 3 Drohnen im Nest und eine Jungkönigin. Das kleine Völkchen geht also bereits in die reproduktive Phase und entgegen den ersten Erwartungen schlüpfen aus den noch vorhandenen kleineren Kokons auch schon Drohnen. Daher gehe ich davon aus, dass die maximale Volkstärke hinsichtlich der Arbeiterinnen wahrscheinlich sogar schon jetzt erreicht sein könnte. Die eine vorhandene, deutlich größere Jungkönigin unterstützt allerdings auch das Nest und fliegt selber Pollen und Nektar ein - sammelt also neben den Arbeiterinnen mit. Normalerweise schonen sich die Jungköniginnen und werden durch eine große Anzahl an Arbeiterinnen gut versorgt, wenngleich bei einigen Arten sammelnde Königinnen auch häufiger beobachtet werden können. Gerade bei Wiesenhummeln habe ich bei einigen Kolonien auch beobachten können, dass hier nach dem Erscheinen weniger Arbeiterinnen bereits schnell Jungköniginnen herangezogen werden. Völker, welche diese Strategie verfolgen, brechen aber dann nicht durch die nur wenigen Arbeiterinnen unter der Last der schlüpfenden Geschlechtstiere zusammen, sondern hier beteiligen sich vermehrt Jungköniginnen an Sammelflügen und können dadurch den Mangel an Arbeiterinnen lange kompensieren - wenngleich die Jungköniginnen nur einige Tage unterstützend helfen und dann irgendwann abfliegen.  Da aber ja zunächst immer neue Jungköniginnen nachschlüpfen, bleibt die Versorgung des Nestes zunächst gewährleistet. So waren auch diese Völker immer sehr erfolgreich, was die Anzahl an produzierten Jungköniginnen anbelangt. Ich vermute fast, dass es eine solche Strategie, schnell in eine reproduktive Phase überzugehen, auch bei den Gartenhummeln gibt. Das wäre hier sogar aufgrund der gelegentlichen 2. Generation im Jahr (d.h. Jungköniginnen gründen bereits im selben Jahr nochmal ein Nest) sehr sinnvoll, da die Völker so schneller Jungköniginnen und Drohnen freisetzen können. Es bleibt bei den Gartenhummeln auf jeden Fall spannend, da die Entwicklung hier etwas von "der Regel" abzuweichen scheint und sich das Volk nur vergleichsweise wenige Arbeiterinnen gönnt. Die Nahrungsversorgung ist derzeit auf jeden Fall noch sehr gut.

 

Blick in das Gartenhummelnest: in der Mitte die Königin, oben sind zwei sich versteckende Drohnen erkennbar; man erkennt auch hier schön die größeren Kokons von Jungköniginnen...

 

Die letzte verbliebene Feldwespe ist im Übrigen auch noch da. Weiterhin lässt hier aber der Nachwuchs auf sich warten...

 


23.06.2020: Durchführung der Wachsmottenbehandlung bei den Steinhummeln! Heute habe ich die Steinhummeln aufgrund der vorgefundenen Wachsmottenfalter vorbeugend mit Bacillus thuringiensis behandelt. Dieses Bakterium wirkt selektiv auf die Wachsmottenraupen und schädigt sie in einem noch sehr jungen Stadium. Die Hummeln und deren Nachkommen tragen dagegen bei richtiger Anwendung und Durchführung keinen Schaden davon. Sollten die Falter also bereits Eier gelegt haben, wird auf diese Weise eine Schädigung des Volkes durch die bald schlüpfenden Mottenlarven verhindert oder deutlich verzögert. Ansonsten würde das Nest binnen weniger Wochen komplett zerstört werden.


Im Vorfeld der Behandlung habe ich das Nest zunächst freigelegt und nochmals genau kontrolliert. Da weitere Arbeiterinnen geschlüpft sind, liegt die Gesamtvolkstärke nun bei etwa 160-190 Arbeiterinnen. Das ist schon eine beeindruckende Volkstärke. Anschließend habe ich vorsichtig mittels Sprühflasche die Behandlung durchgeführt und das Nest unter Aufsicht anschließend noch eine Zeit lang offen gelassen, damit es wieder abtrocknen konnte. Die Tiere haben die Behandlung gut überstanden und waren nach einiger Zeit wieder rege beim Bebrüten der Brutwaben zu beobachten.

 

Blick auf das freigelegte, große Steinhummelvolk vor der Behandlung...

 

Kurze Zeit nach der Behandlung: Das Volk geht wieder in den "Normalbetrieb" über, links ist die deutlich größere Altkönigin zu sehen...

 


27.06.2020: Erste Jungkönigin bei den Steinhummeln, Geschlechtstiere bei den Gartenhummeln und neue Untermieter (Erdhummeln) im Garten! Die Steinhummelkönigin hat ein wirklich beachtliches Volk hervorgebracht. Mittlerweile sind nochmal neue Arbeiterinnen hinzugekommen, wodurch die Volkstärke bei etwa 200 Arbeiterinnen liegt. Bezogen auf die Gesamtzahl an Arbeiterinnen handelt es sich bei dem Steinhummelvolk um das bisher stärkstes Steinhummelnest, welche ich bisher unter meiner Obhut hatte. Allerdings sollte nun der Höhepunkt bei der Arbeiterinnenzahl erreicht sein und ab jetzt werden wohl nur noch Geschlechtstiere schlüpfen. Eine erste Jungkönigin krabbelte heute bereits im Nest umher. Mittlerweile gibt es mehr als 110 Kokons und Großlarven von Jungköniginnen. Im Nest toben unterdessen weiterhin heftige Streitereien zwischen den ranghöchsten Arbeiterinnen. Diese versuchen nach wie vor, selber Eier zu legen. Die Konkurrenz versucht aber ständig, diese frisch gelegten Eier wieder zu fressen und lieber eigene zu legen. Die Königin selber sieht unterdessen ziemlich mitgenommen aus und scheint sich mittlerweile weitgehend aus den Kämpfen herauszuhalten. Sie verliert nun zusehends die Kontrolle über ihr Nest und ihr Fortpflanzungsmonopol ist bereits gebrochen. Das ist aber gerade bei starken Völkern nichts ungewöhnliches. Da ich noch Zuckerlösung übrig hatte, habe ich die Steinhummeln gleich auch nochmal gefüttert, wenngleich das Nest sehr gut versorgt ist.

 

Blick auf einen Teil der Hummelnistkästen, in der Bildmitte der Kasten mit den Steinhummeln...

 

Aufnahme von dem beeindruckenden Steinhummelvolk mit ca. 200 Arbeiterinnen und sehr viel Brut...


Die Gartenhummeln haben unterdessen auch neue Dohnen und 3-4 Jungköniginnen. Letztere beteiligen sich auch rege an den Sammelflügen. Zudem gibt es viele neue Kokons, die aber Drohnen enthalten. Insgesamt sind mir bisher 14 Kokons von Jungköniginnen aufgefallen. Das Volk befindet sich also mitten in der reproduktiven Phase.

 

Blick auf das Gartenhummelnest - auch hier gibt es neue Brutwaben und Drohnen sowie Jungköniginnen im Nest...


Durch zwei Umsiedlungen am Vortag gibt es auch neue Untermieter im neuen Garten. Zum einen wurde erneut ein Nest der Sächsischen Wespe umgesetzt, dessen Entwicklung hier dokumentiert ist, und zum anderen musste ein Nest der Dunklen Erdhummel umgesetzt werden. Der Bericht zur Umsiedlung ist hier zu finden, die weitere Dokumentation erfolgt nun aber hier im Tagebuch. Das für die Jahreszeit ziemlich kleine Erdhummelvolk besteht aus etwa 30 Tieren und besaß zum Umsiedlungszeitpunkt kaum Vorräte im Nest. Auch war nur wenig Brut vorhanden. Mal sehen, ob wir das Nest nun etwas aufpäppeln können. Zuckerlösung wurde bereits bereitgestellt und heute, am Tag nach der Umsiedlung, wurde von den Sammlerinnen bereits rege Pollen und Nektar eingetragen. Schauen wir mal, wie es hier weitergeht.

 

Blick auf das gestern umgesiedelte Nest der Dunklen Erdhummel im 2. Schweglerkasten...


Die vor langer Zeit umgesetzte Feldwespe ist übrigens auch noch da, wenngleich es weiterhin keine Arbeiterinnen gibt.

 


01.07.2020: Heute habe ich wieder mal die Stein- und Gartenhummeln kontrolliert. Bei den Steinhummeln habe ich 4 Wachsmottenfalter im Innenraum des Kastens am Kastendeckel entdecken können und dort auch erste Wachsmotten-Eier gefunden. Falter und Eier habe ich entfernt. Dem Volk selbst geht es weiterhin sehr gut. Immer noch schlüpfen aus den Kleinzellen einige Arbeiterinnen, aber mittlerweile sind auch erste Drohnen dabei. Zudem befinden sich 3-4 Jungköniginnen im Nest. Die Zahl der Jungköniginnen und Drohnen wird in den nächsten Tagen noch deutlich ansteigen. Die Altkönigin habe ich heute nicht mehr gesehen. Scheinbar ist sie bereits gestorben und die Elite-Arbeiterinnen haben die Macht im Staat übernommen. Leider sind auch wieder Hummel-Kokons durch die Fliege Brachicoma devia befallen, was scheinbar mittlerweile als Normalzustand hingenommen werden muss, da seit Jahren dieser Parasit in den Nestern der meisten Arten mehr oder weniger schlimm auftritt. Im Nest gibt es weiterhin viel Brut, wobei es sich bei den seit der letzten Kontrolle neu hinzugekommenen Kokons nur um Drohnenkokons handelt. Das verwundert auch nicht, da die Königin ja scheinbar bereits seit einiger Zeit "entmachtet" war und dieser Nachwuchs von den Elite-Arbeiterinnen stammen wird.

 

Blick auf das sehr große Steinhummelnest mit ca. 200 Arbeiterinnen im Schweglerkasten...

 

Eine der ersten Jungköniginnen im Nest...


Bei den Gartenhummeln gibt es mittlerweile neben Drohnen auch >10 Jungköniginnen im Nest. Einige der Jungköniginnen sind sehr groß - deutlich größer als die Altkönigin. Betreut wird das Nest von 10-15 Arbeiterinnen und einigen Jungköniginnen, die ebenfalls mit sammeln. Neu hinzugekommene Kokons scheinen zunächst aber weiterhin ausschließlich Nachwuchs in Form von Drohnen zu enthalten. Mal sehen, ob auch nochmal weitere Brutzellen von Jungköniginnen dazukommen. Insgesamt ist es eine sehr erfreuliche Entwicklung, wenngleich das Nest im Vergleich zu den Steinhummeln arttypisch sehr klein ist. Der Vorteil davon ist aber, dass dieses kleine Nest auch weit unauffälliger für Parasiten ist. So konnte ich hier bisher weder Wachsmotten noch die Fliege Brachicoma devia beobachten.

 

Das schön entwickelte Gartenhummelnest mit viel Brut, Drohnen und Jungköniginnen...

 

Die umgesiedelten Erdhummeln habe ich aus Zeitgründen heute nicht geschafft. Das Volk werde in bei der nächsten Kontrollaktion wieder mit einbeziehen.

 


05.07.2020: Immer mehr Geschlechtstiere bei den Steinhummeln! Bei den Steinhummeln schlüpfen in diesen Tagen viele Geschlechtstiere, insbesondere Jungköniginnen. Insgesamt sind ca. 40 Jungköniginnen und mind. 10 Drohnen vorhanden. Die Zahl der Arbeiterinnen muss ich nochmal etwas nach oben korrigieren, nachdem ich einige Fotos vom Nest genauer ausgezählt habe. Mittlerweile würde ich sagen, dass seit etwa 2 Wochen die Anzahl der Arbeiterinnen ihren Höhepunkt mit  etwa 190-230 erreicht hat und seither stagniert, da nun immer mehr Geschlechtstiere anstelle  neuer Arbeiterinnen geschlüpft sind. Die Gesamtvolkstärke (inkl. Geschlechtstiere) liegt folglich derzeit bei beeindruckenden 240-280 Tieren, ggf. etwas darüber. Damit liegt das Volk nahe an der in der Literatur beschriebenen maximalen Volkstärke von Steinhummeln. In den kommenden Tagen werden weitere Jungköniginnen und Drohnen dazukommen. Die Altkönigin habe ich heute tot im Nest entdeckt,  da eine Arbeiterin hat versucht, sie aus dem Nest zu tragen. Sie wird aber schon vor einigen Tagen gestorben sein. Die anderen Völker werde ich demnächst wieder mit kontrollieren.

 

Blick ins Nest der Steinhummeln - in der Bildmitte sieht man 4 größere Jungköniginnen...

 

Gruppe von Jungköniginnen in der Bildmitte...

 


07.07.2020: Und nochmal werfen wir einen Blick auf die Steinhummeln, welche im Bezug auf die Gesamtvolkstärke nun ihren Höhepunkt erreicht haben. Mehr als 20 Drohnen und ca. 70 Jungköniginnen bewohnen mittlerweile das Nest. Interessanterweise schlüpfen auch immer noch einzelne Arbeiterinnen. Zusammen mit den Arbeiterinnen liegt die Gesamt-Volkstärke bei ca. 300 Tieren - entspricht also dem Literatur-Maximalwert im Hinblick auf die Volkstärke bei dieser Art. Viele Jungköniginnen fliegen bereits regelmäßig aus, wobei sie neben Paarungspartnern auch schon nach geeigneten Winterquartieren suchen. Einige Tage lang werden sie noch im Geburtsnest leben und sich dort die nötigen Reserven für den Winter anfressen. Dann werden sie das Nest verlassen und bald darauf die Winterquartiere aufsuchen.  Auf diesen Königinnen beruht dann die Hoffnung für die neue Saison.

 

Was für ein Anblick: das riesige Steinhummelnest mit insgesamt ca. 300 adulten Bewohnern...

 

Überall sitzen die deutlich größeren Jungköniginnen, stärken sich an den reichhaltigen Vorräten und fressen sich ihre Winterreserven an...

 

Derzeit gibt es vorrangig Jungköniginnen neben zahlenmäßig noch eher wenigen Drohnen, doch das wird sich bald ändern und viele Drohnen werden auch noch folgen...

 


10.07.2020: Zahlreiche Jungköniginnen fliegen bei den Steinhummeln + Nestkontrollen bei den anderen Hummelvölkern + Nachwuchs bei der Feldwespe. Wieder mal gibt es neue Mitbewohner im Garten. Diesmal ist es ein umgesiedeltes Waldwespennest, welches aber in einem Extrabericht dokumentiert wird. Doch nun weiter zu den Hummeln. Bei den Steinhummeln fliegen seit Tagen Jungköniginnen, aber heute war richtig was los. Zeitweise waren mehr Jungköniginnen am Flugloch unterwegs als Arbeiterinnen. Immer wieder starteten oder landeten die dicken Brummer. Die Arbeiterinnenanzahl nimmt derweil nun immer deutlicher ab - was aber normal ist. Der Höhepunkt ist mittlerweile überschritten. Im Nest schlüpfen nun auch viele Drohnen, welche wohl vor allem von den Elitearbeiterinnen stammen. In den nächsten Tagen wird auch noch ein Schwung Jungköniginnen neu dazukommen. Danach wird das Nest immer stärker abbauen. Während das große Nest in der letzten Zeit nicht von Dämmmaterial bedeckt oder mit Wachs überzogen wurde, da die Abwärme im Nest wohl erheblich war (selbst in kühleren Nächten), beginnen die Arbeiterinnen jetzt - bedingt durch die Abnahme der Arbeiterinnenanzahl - das Nest langsam mit Wachs zu überdecken. Damit soll wohl möglichst lange das optimale Nestklima erhalten bleiben. Wachsmottenlarven sieht man so gut wie gar nicht, und wenn nur mal ganz vereinzelt eine kleine Larve. Die Behandlung vor einigen Wochen hat das Nest gut über seine wichtigste Phase gebracht.

 

Blick auf das große Steinhummelnest - man erkennt schön, wie mittlerweile auch mehr und mehr eine Wachsdecke über das Nest gezogen wird...

 

Ständig fliegen große Jungköniginnen vom Kasten ab oder kehren zum Nest zurück...

 

Bei den umgesiedelten Erdhummeln habe ich heute auch mal reingeschaut. Das Nest hat sich gut entwickelt und viel neue Brut wurde angelegt. Auch die Vorratshaltung ist sehr gut. Das Nest sieht wesentlich gesunder aus als bei der Umsiedlung. Allerdings gibt es einige winzige Wachsmottenlarven in dem alten Nestteil - womöglich haben wir diese noch in Form von Eiern mit umgesiedelt. Hier wird also in den nächsten Tagen eine Wachsmottenbehandlung notwendig werden. 

 

Das Erdhummelnest hat sich seit der Umsiedlung sehr schön weiterentwickelt und es gibt viele neue Brutwaben und reichhaltige Vorräte im Nest...


Bei den Gartenhummeln sind alle Jungköniginnen vom ersten Schwung abgeflogen. Im Nest leben neben einigen Arbeiterinnen derzeit nur Drohnen. Die Vorratshaltung ist aber weiterhin gut. Zudem gibt es weiterhin Geschlechtstier-Brut in verschiedenen Stadien, darunter auch Großlarven/Kokons von nochmals 23 Jungköniginnen. Hier sieht es also auch weiterhin gut aus.

 

Bei den Gartenhummeln gibt es weiterhin viel Brut, nach einer Phase mit ausschließlich Drohnen scheinen nun auch nochmal neue Jungköniginnen heranzuwachsen...


Die umgesiedelte Feldwespe hat unterdessen auch erste Unterstützung im Nest. 4 Arbeiterinnen helfen der Königin, die aber auch selber noch ausfliegt. Schön, dass es wenigstens eine Nestgründung in diesem eher kalten Jahr doch geschafft hat, in die soziale Phase überzugehen.

 

Bei der umgesiedelten Feldwespenkönigin gibt es nun auch erste Arbeiterinnen...

 


12.07.2020: Kurze Kontrolle bei den Steinhummeln! Heute habe ich nochmal einen Blick in das Steinhummelnest geworfen. Die Arbeiterinnenzahl nimmt inzwischen - natürlicherweise - sehr deutlich ab und nur noch etwa 100-120 Arbeiterinnen betreuen das Nest. Dennoch ist nochmal ein größerer Schwung an Jungköniginnen geschlüpft und auch viele Drohnen tummeln sich im Nest. Mind. 40 Jungköniginnen befinden sind noch im Nest neben 40-50 Drohnen. Drohnen werden wohl noch eine Zeit lang nachschlüpfen, da es noch viele Drohnenkokons im Nest gibt. Auch gibt es noch einiges an Brut, aber wahrscheinlich wird davon nicht mehr alles zur Entwicklung kommen, da die Kolonie nun mehr und mehr abbauen wird.

 

Trotz abnehmender Arbeiterinnenanzahl gibt es immer noch mehr als 80 Geschlechtstiere im Steinhummelnest...

 

Neben Drohnen mit ihrem typisch gelben Kopf tummeln sich weiterhin viele dicke Jungköniginnen im Nest...

 


13.07.2020Wachsmottenbehandlung bei den Erdhummeln! Das schöne Wetter am heutigen Tag habe ich genutzt, um die Erdhummeln mittels Bacillus thuringiensis gegen die bereits vorhandenen, winzigen Wachsmottenlarven zu behandeln. Da nur bei kleinen Motten-Larven eine Wirkung erzielt wird, war es also höchste Zeit, um das Volk möglichst effizient gegen den Parasiten zu schützen. Durch die Behandlung hat das Volk gute Chancen, sich nun auch weiterhin erfolgreich zu entwickeln. 

 


 

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