Umsiedlung von Hornissen aus der Kleinwaltersdorfer Kita -10.07.2020
Am 08.07. und 10.07. waren wir mal wieder aufgrund von Hornissen unterwegs. Diesmal führte uns ein Fall in die Kita in Kleinwaltersdorf bei Freiberg. Dort hatten sich Hornissen im unteren Teil der Haus-Fassade eingenistet. Da dieser Teil der Fassade direkt an das rege genutzte Außengelände anschloss, war hier eine Umsiedlung unumgänglich.
Am 08.07. schauten wir uns den Fall bereits an, da wir erstmal prüfen wollten, ob eine Umsiedlung hier überhaupt machbar ist. Die Hornissen flogen über einen Spalt in einer Ecke hinter die Fassade. Vorsichtig entfernten wir die Verblendung, hinter der Styroporplatten zum Vorschein kamen. Durch einen kleinen Spalt könnte man bereits erahnen, wo das Nest liegen würde. Eine Umsiedlung war durch Heraustrennen des Styropors also machbar. Provisorisch haben wir die Stelle zunächst wieder verschlossen, da die Umsiedlung erst 2 Tage später erfolgen sollte.
Nach der Klärung des Sachverhaltes mit dem Betreiber der Kita und einigen organisatorischen Abstimmungen konnten wir am 10.07. mit der eigentlichen Umsiedlung fortfahren.
10.07.2020 – Tag der Umsiedlung
Heute schauten wir am Nachmittag wieder in der Kita vorbei und führten die Umsiedlung durch. Die Verblendung wurde wieder entfernt und anschließend die Styroporplatte dahinter aufgeschnitten. In der Ecke dahinter kam dann das Hornissennest zum Vorschein. Bereits während der Arbeiten flogen Arbeiterinnen zur Verteidigung auf und wurden vorsichtig abgekeschert und in eine Fangbox mit Bienenfutterteig gesetzt. Insgesamt 23 Arbeiterinnen bewohnten bereits das Nest. Auf dem Nest, welches 2 Wabenetagen umfasste, verblieben nun nur noch 2 sehr junge Arbeiterinnen und die bereits nesttreue Königin. Beide Waben wurden vorsichtig entfernt (jede Wabe einzeln, sonst waren sie nicht aus dem Hohlraum herauszubekommen) und die beiden Arbeiterinnen und die Königin wurden vorsichtig mit den Waben in den Nistkasten umgesetzt. Dort wurden beide Waben nebeneinander eingeklebt. Nachfolgend wurde auch dort nochmal Bienenfutterteig neben dem Nest platziert. Der Hohlraum, in welchem sich das Nest zuvor befand, wurde wieder provisorisch verschlossen und danach ging es mit Nest und Hornissen zum Aussiedlungsstandort.
Der Neststandort im Kita-Gelände - hier dahinter verbirgt sich das Hornissennest; die Tiere krabbeln durch den Spalt in der Ecke hinter die Fassade...
Nach der Entfernung der Verblendung taucht eine Styroporverkleidung auf...
Hier sieht man das Schlupfloch zum Nest...
Nach dem Aufschneiden der Styroporplatte taucht das Nest auf...
Das Nest mit seinen 2 Wabenetagen, vorne ist eine junge Arbeiterin zu sehen, dahinter die Königin...
Die abgekescherten Hornissenarbeiterinnen in der Fangbox…
Die entnommenen Waben werden in den mitgebrachten Nistkasten eingeklebt und daneben wird eine große Portion Bienenfutterteig platziert...
Die Königin neben einer jungen Arbeiterin auf ihren Waben im neuen Domizil...
Damit war unsere Tätigkeit in der Kita beendet und es ging zur Aussiedlungsfläche...
Am Aussiedlungsstandort angekommen wurde der Nistkasten an einer geeigneten Stelle aufgehängt. Die Fangbox mit den Hornissenarbeiterinnen wurde nun im Nistkasten unter dem Nest platziert und von außen geöffnet. Im sonst noch geschlossenen Nistkasten konnten die Arbeiterinnen nun wieder auf ihr Nest krabbeln. Nach einer Beruhigungsphase wurde das Flugloch des Nistkastens geöffnet und bald darauf flogen sich die ersten Arbeiterinnen am neuen Standort ein. Nach einer Stunde schauten wir nochmal nach dem Nistkasten. Mittlerweile waren die Hornissen schon rege unterwegs und brachten bereits Nahrung von ihren Ausflügen mit. Etwas Bienenfutterteig platzierten wir auch noch direkt am Eingang, welcher gerne angenommen wurde. Damit war die Umsiedlung nun erstmal abgeschlossen. Am Folgetag sollte dann noch die Fangbox entnommen werden.
Der Hornissenkasten wird an einer geeigneten Stelle im Aussiedlungsgebiet angebracht und Nest und Arbeiterinnen werden wieder vereint...
Nach einer kurzen Beruhigungszeit wird das Flugloch freigegeben und die Tiere fliegen sich neu ein - hier haben wir am Flugloch auch nochmal etwas Bienenfutterteig platziert...
Die Tiere nehmen den Futterteig rege an und können sich so besser am neuen Standort einleben...
11.07.2020 – Fangboxentnahme
Heute haben wir am Abend die Fangbox aus dem Nistkasten entnommen. Dabei haben wir nochmal einen Blick auf die Waben geworfen. Das Volk scheint die Umsiedlung gut verkraftet zu haben und auch die Königin war munter auf den Waben zu beobachten. Eine neue Wabenetage wurde begonnen und bereits mit Eiern bestiftet. Nun drücken wir dem Volk die Daumen, dass es sich gut weiterentwickelt. Potenzial hat die kleine Kolonie, da sie viele verdeckelte Brutzellen hat und bald sollte die Volkstärke nach oben gehen. Im Vergleich zu vielen anderen Hornissennestern hat dieses Volk in diesem kalten Jahr aktuell bereits recht viel Brut im Nest. Hoffen wir mal, dass es sein Potenzial voll ausschöpfen kann.
Blick auf das umgesiedelte Nest kurz vor der Fangboxentnahme - hier schaut soweit alles gut aus...
24.07.2020 – Nachkontrolle
Das Hornissenvolk hat sich seit der Umsiedlung sehr schön weiterentwickelt. Insgesamt besteht das Nest aus 2 größeren Wabenetagen und einer 3. kleineren Etage. Etwa 50 Hornissenarbeiterinnen gehören dem Volk an und die Volkstärke wird jetzt immer schneller ansteigen. Auch die Altkönigin ließ sich immer wieder bei der Inspektion der Wabenzellen blicken. Fand sie eine leere Zelle, bestiftete sie diese Zelle mit einem Ei. Die Tiere blieben während der Nachkontrolle sehr ruhig und friedlich. Selbst das Öffnen der Kastentür wurde nicht als Störung empfunden. In den Nistkasten sind übrigens auch die ersten Hornissenkäfer eingezogen. Diese leben vornehmlich im Abfallhaufen des Hornissenvolkes. Zum Abschluss der Kontrolle gab es noch eine Portion Bienenfutterteig.
Blick auf das schön gewachsene Hornissennest...
Die Altkönigin auf der untersten Wabenetage...
Fütterung der "Raubtiere" am Nistkasteneingang...
06.08.2020 – Nachkontrolle
Das umgesiedelte Hornissennest entwickelt sind immer besser. Ca. 80-100 Tiere bewohnen schätzungsweise das Nest. Insgesamt gibt es mittlerweile 4 Wabenetagen, wobei bereits auf der 3. Etage Großzellen für Geschlechtstiere vorhanden sind. Es werden also bereits neue Jungköniginnen und Drohnen herangezogen. Die Altkönigin war auch oft auf den Waben zu beobachten. Sie inspizierte intensiv die neu gebauten Zellen. Das Volk verhält sich zudem sehr ruhig und lässt sich auch nah am Nest gut beobachten. Durch einen Schieber am Boden des Kasten kann man auch immer einen Blick auf das Nest werfen, ohne die Kastentür zu öffnen. Dadurch werden die Tiere nicht gestört. Zum Schluss gab es heute auch wieder eine kleine Portion Bienenfutterteig.
Das Hornissennest ist weiter gewachsen und besteht nun aus 4 Wabenetagen...
Fütterung am Nesteingang...
Selbst nah am Nest verhält sich - besonnenes und ruhiges Verhalten vorausgesetzt - dieses Volk sehr friedlich und es kann gut beobachtet werden...
15.08.2020 – Weitere Nachkontrolle; das Nest ist deutlich gewachsen...
Die Hornissen waren sehr fleißig und mittlerweile umfasst der Hornissenbau 5 Wabenetagen sowie eine begonnene 6. Etage. Der 10-minütige Flugverkehr lag am Abend bei ca. 150 Flugbewegungen. Insgesamt bewohnen etwa 200-230 Arbeiterinnen das Nest. Dieses Volk ist wirklich ruhig und durch eine verschließbare Öffnung unten am Kasten lassen sich die Tiere gut direkt am Nest beobachten. Kein einziges Tier reagierte aggressiv, als ich nah am Nest einige Aufnahmen mit dem Handy machte. Alle Tiere gingen entspannt ihrer Arbeit nach. Immer wieder konnte man heute an dem warmen Abend auch die sogenannte Hofstaatbildung beobachten. Dabei wird die Königin von mehreren Arbeiterinnen umringt und geputzt sowie rege mit Nahrung versorgt. Zwischen der Königin und diesen Arbeiterinnen finden sehr viele Interaktionen in der Zeit statt. Die Arbeiterinnen versuchen auf diese Weise die Königin bestmöglich zu versorgen, damit diese viele Eier legt. Gleichzeitig werden auf diese Weise verschiedene Pheromone übertragen.
Blick auf das schön gewachsene Hornissennest...
Die Königin auf ihrem Nest - immer wieder versammeln sich mehrere Arbeiterinnen um die Königin, es kommt zur sogenannten Hofstaatbildung (siehe Text oben)…
26.08.2020 – Erste Jungköniginnen im Nest…
Das Hornissennest ist weiter gewachsen. Inzwischen gibt es 8 Wabenetagen und ca. 250-300 Hornissenarbeiterinnen bewohnen das Nest. Auch die Altkönigin ist weiterhin aktiv und bestiftet die Zellen. Mittlerweile gibt es auch die allerersten Jungköniginnen im Nest, welche durch ihre noch sehr helle und kontrastarme Farbe auffallen. Das Nest entwickelt sich sehr schön und in der Saison 2020, wo viele Hornissennester sehr klein geblieben sind, sind gerade solche Völker von großer Bedeutung. Zudem ist das Volk bei bedachtem Verhalten auch im direkten Nestumfeld sehr friedlich und gut beobachtbar.
Das Hornissennest ist binnen 11 Tagen deutlich gewachsen und erste Jungköniginnen bewohnen das Nest...
02.09.2020 – Bereits viele Jungköniginnen und Drohnen im Nest...
Das Hornissennest ist weiter gewachsen, obwohl die letzten Tage recht kühl waren und es auch zeitweise Dauerregen gab. Die bestehenden Etagen wurden deutlich in der Breite erweitert und die Nesthülle weiter ausgebaut. Zudem leben nun bereits recht viele Jungköniginnen und Drohnen im Nest. Auch die Altkönigin ließ sich heute immer wieder blicken und bestiftete mehrfach Zellen an den Rändern der unteren Wabenetagen. Insgesamt gab es heute gegen 14:05-14:15 Uhr insgesamt gut 240 Flugbewegungen am Nest, was auf etwa 350 Arbeiterinnen hindeutet. Das Volk verhält sich nach wie vor sehr friedlich und lässt sich bei ruhigem Verhalten auch nah am Nest sehr schön beobachten. Aufgrund des kühleren Wetters in den letzten Tagen haben wir auch eine Runde Bienenfutterteig am Eingang ausgegeben, was gerne angenommen wurde.
Blick auf das Hornissennest - im Zentrum der untersten Etage ist die Altkönigin zu sehen, darunter zwischen Wabe und Nesthülle befinden sich zwei Jungköniginnen...
Betriebsamkeit am Nesteingang und am dort platzierten Bienenfutterteig...
11.09.2020 – Zahlreiche Geschlechtstiere und weitere Fortschritte am Nest...
Das Hornissennest ist weiter gewachsen und umfasst nun 9 Wabenetagen. Zudem verstecken sich zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen in den Lufttaschen der Nesthülle oder krabbeln im und am Nest umher. Auch die Altkönigin ist weiter aktiv und belegt neugebaute Wabenzellen mit je einem Ei. Kurz nach 14 Uhr waren heute etwa 200 Flugbewegungen am Nistkasten binnen 10 min zählbar, was grob geschätzt auf weiterhin ca. 300 Arbeiterinnen hindeutet. Nach wie vor ist das Volk sehr friedlich. Das Wetter soll in den kommenden Tagen sehr freundlich und spätsommerlich werden, was die Entwicklung des Nestes weiter unterstützen sollte.
Blick auf das weiter gewachsene Nest im Nistkasten...
Auf der Nesthülle finden sich zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen...
Gerade in den Lufttaschen verstecken sich viele Geschlechtstiere...
16.09.2020 – Zahlreiche Geschlechtstiere und viel Betriebsamkeit am Nest
Die Zahl der Geschlechtstiere hat weiter zugenommen. Das Nest gehört in der diesjährigen Saison zu den stärksten Nestern, die mir dieses Jahr untergekommen sind. Viele Nester sind aufgrund des kalten Frühjahrs und Sommeranfangs recht klein geblieben. Immer noch liegt die 10-min-Flugrate hier mit ca. 160 Flugbewegungen (gegen 13 Uhr gezählt) recht hoch, was auf etwa 250 Hornissenarbeiterinnen hindeutet. Die Zahl der Arbeiterinnen nimmt mittlerweile aber langsam ab, der Höhepunkt ist erwartungsgemäß bereits überschritten. Dennoch ist die Altkönigin weiterhin oft beim Bestiften der neugebauten Zellen zu sehen. Auch neue Arbeiterinnen schlüpfen immer noch neben den zahlreichen Geschlechtstieren. Bisher hat auch kein nennenswerter Larvenauswurf eingesetzt, was sonst oft bei starken Nestern im Herbst zu beobachten ist. Das Nest scheint also auch noch sehr gut versorgt zu sein. Allerdings füttere ich bei meinen Besuchen auch immer mit etwas Bienenfutterteig zu, was den Tieren auch eine kleine Hilfe ist. Zudem ist das sommerliche Wetter derzeit sehr förderlich, da die Tiere weiter viel Beute finden. Auch in den nächsten Tagen soll es freundlich und oft sonnig bleiben. Nach wie vor verhält sich das Volk sehr friedlich und eignet sich wunderbar für Beobachtungen nahe am Nest.
Blick auf das Nest mit seinen zahlreichen Jungköniginnen und Drohnen, die sich vor allem auf der Nesthülle tummeln oder kopfüber in den Wabenzellen verstecken...
Hier sind viele Jungköniginnen in den Lufttaschen der Nesthülle erkennbar, in der Bildmitte auf der unteren Wabe auch die Altkönigin...
Fütterung der Hornissen am Nesteingang...
23.09.2020 – Weiterhin gibt es zahlreiche Geschlechtstiere im Nest...
Das Wetter war in den zurückliegenden Wochen warm und sehr flugfreundlich. Die Hornissen konnten so weiter viele Geschlechtstiere freisetzen und im Nest halten sich ebenfalls weiterhin zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen auf. Auch die Waben enthalten weiterhin viel Brut und bisher gab es kaum Larvenauswürfe. Auch am Nest wurde weiter gebaut. So wurde mittlerweile die 10. Etage begonnen und die Nesthülle erweitert. In einigen Tagen wird aber herbstliches Wetter mit viel Regen die Schönwetterepisode erstmal beenden. Die Altkönigin habe ich heute nicht gesehen. Die Flugrate gegen 14 Uhr lag heute bei 170 Flugbewegungen binnen 10 min, was weiterhin auf etwa 250 Arbeiterinnen hindeutet.
Blick auf das Nest - zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen sitzen auf der Nesthülle und in den Lufttaschen...
Das Nest ist weiter sehr gut versorgt, was man auch an den weiterhin nahezu lückenlos belegten Brutwaben sieht...
25.09.2020 – Intensivere Zufütterung aufgrund kalter Witterung
Da das Wetter heute bereits deutlich kühler und regnerisch war, habe ich das Volk mit einer großen Portion Bienenfutterteig unterstützt. Das Wetter soll morgen nochmal schlechter werden mit Tageshöchstwerten um 7°C und Dauerregen. Da das Nest noch voll mit Geschlechtstieren ist, wird eine solche Zufütterung das Volk deutlich unterstützen und Brutverluste reduzieren. Die Tiere nahmen das Futter, welches direkt am Eingang platziert wurde, schnell an. Obwohl ich das Futter direkt am Flugloch platzierte, waren die Tiere sehr friedlich. Ich konnte einzelne Arbeiterinnen sogar vorsichtig auf die bloße Hand nehmen. Das geht tatsächlich nicht bei jedem Hornissenvolk. Scheinbar ist das Volk durch meine regelmäßigen Kontrollen gut an den Menschen gewöhnt. Zudem wies es bereits über die ganze Saison hinweg einen sehr ruhigen Charakter auf.
Verstärkte Zufütterung aufgrund des Kaltlufteinbruchs, die Tiere verhalten sich auch direkt am Nesteingang sehr friedlich...
27.09.2020 – Weitere Portion Futterteig aufgrund der kalten Witterung
Auch heute haben wir noch eine Portion Futterteig am Kasten platziert, da das Wetter immer noch recht kalt und regnerisch war. Die Portion vom 25. September war bereits zum großen Teil aufgebraucht worden. In den kommenden Tagen soll es mit den Temperaturen wieder bergauf gehen und auch die Sonne soll sich wieder öfters zeigen.
Die Hornissen nehmen das bereitgestellte Futter rege an und lassen sich auch bei Aufnahmen direkt am Eingang nicht stören...
01.10.2020 – Wieder besseres Wetter und weiterhin viele Geschlechtstiere
Nach deutlich kühlerem Wetter am Wochenende haben sich die Temperaturen wieder auf 16-19°C gesteigert und es herrscht wieder sonniges und flugfreundliches Wetter. Unser Hornissennest hat die kalten Tage (auch dank der Zufütterung) gut überstanden und weiterhin herrscht reger Flugverkehr mit 130-140 Flugbewegungen binnen 10 min (gezählt kurz nach 13 Uhr). Das deutet auf noch ca. 200 Arbeiterinnen hin. Immer noch gibt es zahlreiche Jungköniginnen sowie Drohnen im Nest und das gute Wetter unterstützt weitere Verpaarungen. Auch die Altkönigin war noch in einer Lufttasche der Nesthülle zu sehen. Mittlerweile hat aber auch bei diesem Nest verstärkter Larvenauswurf eingesetzt. Die Arbeiterinnen beseitigen vor allem Larven, welche kurz vor der Verpuppung stehen. Auch einige erst seit kurzer Zeit verdeckelte Zellen wurden geöffnet und die Larven daraus aus dem Nest geworfen. Zudem scheinen die Arbeiterinnen die verbliebenen Larven nur so zu füttern, dass diese möglichst lange im späteren Larvenstadium verbleiben und sich nicht optimal und schnell weiterentwickeln. Das macht aber durchaus Sinn, denn die Arbeiterinnenzahl wird in den kommenden Wochen immer mehr abbauen. Folglich wird es die aktuell noch im Larvenstadium befindliche Brut ohnehin kaum schaffen, sich noch erfolgreich zu entwickeln, da die Saison immer mehr dem Ende entgegen geht. Die Larven spielen aber auch eine wichtige Rolle bei der Temperierung des Nestes und bei der Nahrungsversorgung, da diese durch Abgabe von Futtersaft auch die erwachsenen Tiere ernähren können – gerade wenn durch Kälte die Ausflüge schwieriger werden. Da es mittlerweile nicht mehr viel nachrückende Brut gibt, werden die verbliebenen Larven möglichst lange im Larvenstadium gehalten, wo sie gerade für das Nest am nützlichsten sind. Denn neben der Unterstützung bei der Nesttemperierung unterstützen sie die Versorgung der aktuell vorhandenen Geschlechtstiere und der noch folgenden Geschlechtstiere aus den verdeckelten Zellen. Dadurch wird eine optimale Versorgung über die letzten Saisonwochen gewährleistet.
Das Hornissennest mit weiterhin vielen Geschlechtstieren, die sich besonders gerne in den Lufttaschen verstecken...
03.10.2020 – Weiterer Abflug von Geschlechtstieren...
Heute war es föhnbedingt zwar windig, aber auch mit über 20 Grad nochmal schön warm. Daher konnte man am Vormittag den Abflug zahlreicher großer Jungköniginnen beobachten. Auch nestfremde Drohnen umfliegen derzeit immer wieder den Kasten und versuchen, die abfliegenden Königinnen zur Paarung abzufangen. Dabei kommen sie auch dem Kasten sehr nahe oder versuchen gar, in diesen einzudringen. Das versuchen die Arbeiterinnen mit allen Kräften zu verhindern und greifen die Drohnen schon beim Anflug an. Immer wieder stürzt eine Arbeiterinnen mit einem solchen Drohn zu Boden und manchmal wird der Drohn dabei verletzt oder gar getötet. Der Großteil der Verpaarungen findet jedoch abseits von den Nestern statt, was für die Drohnen auch weit weniger gefährlich ist. Die Jungköniginnen fliegen dabei die Reviere der Drohnen an, wo es dann zur Paarung kommt. Auch in unserem Nest tummeln sich weiterhin viele Geschlechtstiere, vor allem Jungköniginnen. Immer noch schlüpfen auch neue Geschlechtstiere aus den vorhandenen verdeckelten Zellen. Der Larvenauswurf geht unterdessen weiter und 37 große Larven lagen heute erneut unter dem Nest – entfernt durch die Arbeiterinnen in den letzten 2 Tagen. Die nun kommenden Tage sollen noch flugfreundlich bleiben, was den Abflug weiterer Geschlechtstiere erlaubt.
Abflug einer Jungkönigin am Vormittag...
Immer noch bewohnen viele Geschlechtstiere, insbesondere Jungköniginnen, das Nest...
08.10.2020 - Kühler, aber weiterhin abfliegende Geschlechtstiere...
Die letzten Tage waren durchwachsen und mit 11 - 15°C auch kühler. Zeitweise fiel auch immer wieder Regen. Dennoch gab es auch sonnigere oder zumindest regenfreie Zeiten und Tage, was weitere Paarungen unterstützte. So auch am 8. Oktober, dessen Vormittag wieder viele Jungköniginnen und Drohnen nutzten, um vom Nest abzufliegen. Gerade einige nesteigene Drohnen werden derzeit recht nachdrücklich durch die Arbeiterinnen aus dem Nest „geworfen“, wobei diese auch hin und wieder einmal versuchen, sich noch im Nest mit einer Königin zu paaren. In der Regel unterbindet dies jedoch die Jungkönigin, da diese fremde Drohnen als Paarungspartner bevorzugt. Den Drohnen passierte aber trotz des Rauswurfes durch die Arbeiterinnen, was mit regem Beknabbern der Drohnen durch einzelne oder zeitgleich mehrere Arbeiterinnen erfolgt, nichts. Verletzungen trugen die Tiere hier nicht davon – im Gegensatz zu fremden Drohnen, die immer mal wieder den Kasten umfliegen und dort auf abfliegende Jungköniginnen warten. Hierbei agieren die Arbeiterinnen viel aggressiver. Jungköniginnen werden dagegen nicht aktiv durch die Arbeiterinnen aus dem Nest getrieben.
Die Altkönigin war heute nicht mehr zu sehen. Die vermehrten Rangeleien und Hierarchie-Kämpfe (Mauling) der Arbeiterinnen untereinander deuten aber darauf hin, dass diese inzwischen tot ist. Möglicherweise hat sie vor ihrem Ableben das Nest noch aus eigenem Antrieb verlassen. Beim Blick auf das Nest fällt auf, dass die Anzahl an Geschlechtstieren im Vgl. zu den Vorwochen inzwischen deutlich abnimmt. Dennoch gibt es auch noch einzelne frisch geschlüpfte Jungköniginnen im Nest. Zugleich hat aber ein massiver Larvenauswurf stattgefunden. Ca. 200 Larven lagen heute unter dem Nest, geschwächt und abgemagert, da sie nicht mehr ausreichend versorgt werden können und von den geschlüpften Geschlechtstieren ständig um Futter angebettelt werden. Das Leid der restlichen Larven sichert aber den noch verbliebenen Jungköniginnen und Drohnen den Abflug und gerade den jungen Königinnen den optimalen Aufbau der für die Überwinterung notwendigen Energie-Reserven.
Insgesamt konnten heute zwischen 13:00 Uhr und 13:10 Uhr immer noch ca. 90 Flugbewegungen von Arbeiterinnen gezählt werden, was noch auf bis zu 150 Arbeiterinnen hindeutet. An der Nesthülle wird auch weiterhin gebaut, um das Nest im Hinblick auf kälteres Wetter optimal zu isolieren. Die restliche Anstrengung der Arbeiterinnen dient der Versorgung der Geschlechtstiere.
Am Nest sind mittlerweile immer weniger Geschlechtstiere erkennbar, nachdem hunderte Geschlechtstiere in den letzten Wochen bereits das Nest verlassen haben...
13.10.2020 - Weitere Jungköniginnen verlassen trotz kalter Temperaturen das Nest...
Seit 3 Tagen erreichen die Tageshöchstwerte gerade noch 9-10°C, nachts ist kalt mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Auch heute war ich am Vormittag bei 6°C am Nest. Zu meiner Überraschung flogen am Vormittag trotz kühler Temperaturen und wenig Sonne ca. 15-20 Jungköniginnen ab. Zudem wurde der Kasten immer mal wieder von einem fremden Drohn umflogen. Ein Drohn konnte dabei eine Jungkönigin am Kasten greifen und mit ihr zu Boden fallen. Trotz intensiver Bemühungen des Drohns ließ sich die Königin aber (noch) nicht auf eine Paarung ein und später trennte sich das Paar. Wahrscheinlich war der Drohn der Königin aus irgendeinem Grund nicht gut genug. Am Nest selber wird es zusehends ruhiger und nur noch wenige Jungköniginnen sind am und im Nest neben den Arbeiterinnen erkennbar. Frisch geschlüpfte Tiere waren nicht mehr erkennbar. Scheinbar sind jetzt alle Puppen geschlüpft. Letzte abgemagerte Larven befinden sich noch in den Zellen, nachdem nochmals 60-70 Larven seit dem 8. Oktober aus dem Nest geworfen wurden. Die Jungköniginnen konnten im Gegensatz zu den Larven wohl noch sehr gut versorgt werden und sehen allesamt sehr gut genährt aus. Zur Sicherheit, und weil ab morgen Dauerregen einsetzt, habe ich heute nochmal mit Bienenfutterteig zugefüttert. Damit sollte es allen noch verbliebenen Geschlechtstieren gelingen, noch erfolgreich in den nächsten Tagen abzufliegen.
Jungköniginnen (schön erkennbar an der Größe) verlassen trotz kühler Temperaturen vormittags das Nest...
Die Königinnen fliegen zur Paarung ab und kehren - einmal abgeflogen - nicht mehr zum Heimatnest zurück...
Hier sieht man zeitgleich 2 Jungköniginnen am Nesteingang...
Paarungsversuch durch einen nestfremden Drohn, der eine Königin bei ihrem Abflug vom Kasten abfängt...
Das Volk ist nach wie vor sehr friedlich und lässt sich aus nächster Nähe beobachten...
21.10.2020 - Am Nest wird es immer ruhiger...
Nach einigen kalten und auch teils regnerischen Tagen hat sich nochmal freundliches und milderes Wetter eingestellt, welches nochmals Abflüge von Geschlechtstieren und Verpaarungen unterstützt. Viele Bäume sind auch noch grün und stehen im Saft, was noch ausreichend Nahrungsquellen bietet. Die kommenden Tage sind also nochmal eine Chance für alle Nachzügler. Auch an unserem Nest herrscht noch Aktivität, wenngleich auch hier der Flugverkehr deutlich zurückgegangen ist. Geschätzt leben noch etwa 50 Hornissenarbeiterinnen im Nest. Manchmal waren heute nochmal einzelne Drohnen außen am Kasten beobachtbar. Deren Anwesenheit könnte noch darauf hindeuten, dass auch noch ein paar letzte Jungköniginnen im Nest leben oder diese vor Kurzem erst abgeflogen sind. Gesehen habe ich heute aber keine Jungköniginnen mehr. Tatsächlich gibt es aber immer noch einige Larven im Nest, die aber nicht mehr wirklich versorgt werden und nach und nach rausgeworfen werden. Zumindest haben sie für die Versorgung der letzten Geschlechtstiere einen wichtigen Beitrag geleistet. Heute habe ich auch mal den Kasten vorsichtig geöffnet und einen Blick auf das große Hornissennest geworfen, welches den Kasten fast komplett ausfüllt. Ich bin sehr auf die Bilanz des Volkes gespannt. Die Bilanzierung erfolgt dann nach dem Absterben der Kolonie, wahrscheinlich im November.
Noch herrscht Aktivität am Nest...
Blick auf das große Hornissennest im geöffneten Nistkasten...
Hier nochmal mit mir als Größenvergleich...
25.10.2020 - Goldener Herbst erlaubt späte Verpaarungen...
Seit einigen Tagen ist das Wetter sonnig und mit 15-20°C auch recht warm. Zudem stehen - trotz fortschreitender Laubverfärbung - immer noch recht viele Bäume im Saft, es gibt mancherorts noch viel Fallobst und der Efeu blüht immer noch, weshalb es noch ausreichend Nahrungsquellen gibt. Folglich sieht man immer noch Drohnen umherfliegen, welche sich mit späten Jungköniginnen paaren können. Auch die noch fliegenden Jungköniginnen können das schöne Wetter nutzen, um sich zu paaren und um sich noch sichere Verstecke für den Winter zu suchen. Die Aktivität an den Nestern lässt derweil immer weiter nach, wenngleich auch die letzten Arbeiterinnen durch das gute Wetter noch etwas länger durchhalten werden.
Goldener Oktober 2020...
Auch wenn viele Bäume schon in wunderschönen Herbstfarben erstrahlen, so gibt es auch immer noch genügend grüne Bäume, an denen die Hornissen ringeln können...
Auch der noch blühende Efeu bietet nach wie vor eine gute Nektarquelle...
Hier tummelt sich gerade ein Drohn an den offenen Blütenständen...
30.10.2020 - Noch zwei Drohnen fliegen vom Nest ab...
Heute habe ich wieder nach dem Nest gesehen. Noch ca. 25 bis maximal 30 Arbeiterinnen bewohnen den Bau und beim Öffnen des Kastens sind noch 2 Drohnen abgeflogen. Die Hornissenarbeiterinnen reagierten so gut wie gar nicht auf die Störung. Sonst waren nun aber keine Geschlechtstiere mehr im und am Nest zu entdecken. Die letzten Drohnen könnten vielleicht sogar noch eine kleine Chance auf Verpaarungen haben, da es tatsächlich hier und da noch einzelne Jungköniginnen gibt.
Zudem habe ich heute noch ein Brettchen oberhalb der Kastentür zeitweilig entfernt, wodurch man die gesamte Größe des Hornissenbaus zu Gesicht bekam. Das Nest ist gut 50 cm breit, ca. 25 cm tief und ebenso breit. An zwei Stellen habe ich auch die Nesthülle etwas geöffnet. Bei Öffnen einer Stelle weiter oben im Nest fiel mir auf, dass in der 3. und 4. Wabenetage, in welcher sich bereits Großzellen für Jungköniginnen und Drohnen befanden, auch nochmal zahlreiche Larven einer 2. Generation herangezogen wurden. Eventuell kam im Zentrum der 3. Etage sogar nochmal Brut der 2. Generation zur Verpuppung, ggf. sogar zum Schlupf. Das ist schon beachtlich, da Großzellen oft nur einmal belegt werden. Viele der in den letzten Wochen aus dem Nest geworfenen Larven stammen wahrscheinlich sogar aus diesen Etagen und nicht aus den unteren Etagen. Die letzten Larven sind aber mittlerweile weitgehend in den Zellen abgestorben oder abgemagert aus den Zellen herausgefallen. Diese sind nicht mehr aus dem Nest geworfen worden, was ein untrügliches Zeichen des starken Niederganges dieser Kolonie ist. Die große Masse an herangezogenen Larven zeigt zumindest, dass die geschlüpften Geschlechtstiere bis zuletzt sehr gut versorgt waren. Bei diesen Untersuchungen am Nest fiel mit überdies auf, dass unser Hornissennest womöglich sogar aus 11 statt 10 Etagen besteht. Mehr Details dazu werden dann nach dem Absterben der Kolonie folgen, wenn das Nest komplett geöffnet wird.
Das Hornissennest nach der Entfernung eines Brettchens über der Tür in seiner ganzen Pracht, links dazu ein Maßstab...
09.11.2020 - Immer noch Aktivität...
Heute habe ich nochmal am Nest vorbeigeschaut. Tatsächlich saßen noch 2 Arbeiterinnen im Flugloch und ich konnte 2 zurückkehrende Arbeiterinnen beobachten, die in den Kasten flogen. Durch das recht milde Wetter Anfang November haben die letzten Arbeiterinnen weiter durchgehalten und es scheint auch immer noch ausreichend Nahrungsquellen zu geben. Neben blühendem Efeu und einzelnen noch grünen jungen Bäumen spielt hier vor allem auch Fallobst eine wichtige Rolle als Energiequelle. Letzte Verpaarungen zwischen allerletzten Geschlechtstieren waren und sind vereinzelt sogar auch noch möglich. Mal sehen, wie lange nun die letzten Tiere hier noch durchhalten werden.
12.11.2020 - Die letzten Arbeiterinnen...
Ich habe heute nochmal genauer am Nest nachgesehen. Beim Öffnen des Kastens saßen auf der Innenseite des Kastens nahe des oberen Einflugloches noch 7 Arbeiterinnen, welche mir etwas drohten, aber dabei nur recht träge umherkrabbelten. Später kehrte noch eine weitere Arbeiterin von einem Ausflug zurück. Ich habe heute auch die Nesthülle weiter geöffnet. Neben den 8 angesprochenen Tiere fand ich aber keine weiteren Arbeiterinnen. Lebende Larven gibt es auch nicht mehr. Und das Nest besteht tatsächlich - wie am 30.10. vermutet - aus 11 Wabenetagen. Den Bau einer Etage habe ich bei den bisher meist durchgeführten Beobachtungen (von unten her auf das Nest) wohl irgendwann übersehen. Genauere Details zum Nest folgen dann aber in den kommenden Tagen.
Eine der letzten Arbeiterinnen, welche das Nest bewohnen...
19.11.2020 - Bilanzierung des Nestes...
Bei der heutigen Kontrolle war zunächst keine Arbeiterin mehr zu sehen. Daher habe ich das Nest weiter geöffnet und den Kasten samt Nest heute entfernt. Anschließend habe ich das Nest genauer bilanziert und die Waben ausgezählt. Tatsächlich habe ich dabei noch 4 lebende Arbeiterinnen gefunden, welche sich sehr träge bewegten. Ich habe sie anschließend an den noch blühenden Efeu gesetzt.
Blick auf das geöffnete Hornissennest mit seinen 11 Etagen - die kleine 11. Etage ganz unten ist noch von Nesthülle verdeckt...
Die Bilanz des Volkes kann sich wirklich sehen lassen. 10 große Wabenetagen wurden errichtet sowie eine 11. Etage begonnen. Insgesamt wurden 2337 Großzellen auf den Etagen 3-11 angelegt. In den Großzellen wurden die Jungköniginnen aufgezogen und der Großteil der Drohnen wuchs darin heran. Allein auf Etage 7 gab es stolze 410 Großzellen. Auf Etage 1 und 2 fanden sich ausschließlich und auf Etage 3 noch einzelne Kleinzellen. In diesen Zellen wuchsen die Arbeiterinnen heran und später auch einige Drohnen. Insgesamt 597 Kleinzellen wurden errichtet. Von diesen waren aus 577 Zellen mindestens einmal Tiere geschlüpft. Aus den Großzellen sind – abzüglich einiger durch die Arbeiterinnen entfernter Puppen im Oktober - insgesamt mindestens 1400 Geschlechtstiere geschlüpft. Abzüglich potenzieller Ausfälle kann man wahrscheinlich von weit mehr als 550 Jungköniginnen und deutlich mehr als 650 Drohnen ausgehen, die erfolgreich das Nest allein auf Basis der Großzellen verlassen haben sollten. Da das Wetter bis in den November hinein flugfreundlich war, sollten die Jungköniginnen sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Verpaarung gehabt haben und auch sichere Winterquartiere gefunden haben.
Blick auf die entnommenen 11 Etagen, beginnend mit der obersten 1. Etage oben links und der kleinen 11. Etage unten rechts...
Normalerweise werden die Großzellen oft nur einmal belegt. In diesem Nest wurde aber auf den Etagen 3-5 nach dem Schlupf der ersten Geschlechtstiere aus diesen Waben nochmals eine 2. Generation an Geschlechtstieren in diesen Zellen herangezogen. Im Zentrum der 3. Etage scheint es sogar nochmal Puppen dieser 2. Generation gegeben zu haben. Hier ist sogar denkbar, dass es einzelne Tiere noch zum Schlupf geschafft haben. Ansonsten ist diese 2. Brut in den Großzellen aber nicht mehr zur vollständigen Entwicklung gekommen. Die darin befindlichen zusätzlichen Larven haben durch ihre Fähigkeit, einen kohlenhydrat- und proteinhaltigen Saft abzugeben, aber einen wichtigen Beitrag bei der Versorgung der geschlüpften Drohnen und vor allem der Jungköniginnen geleistet.
Insgesamt gehört dieses Nest zu den erfolgreichsten Entwicklungen der letzten Jahre und stellt für die Saison 2020 unsere beste dokumentierte Hornissennest-Entwicklung dar. Nach der Umsiedlung hat sich hier das Volk perfekt weiterentwickelt und stellt nun viele Nachkommen für die Saison 2021. Doch auch wenn es nach vielen Jungköniginnen klingt, so ist die Ausfallrate leider auch sehr hoch. Wahrscheinlich werden von den über 550 Jungköniginnen aus diesem Nest nur weniger als 5 Königinnen bis zum Herbst 2021 wieder selbst erfolgreich sein und Völker mit Geschlechtstieren hervorbringen.
Dokumentation beendet!