Zusammenfassung unserer Tätigkeiten in der Saison 2023

 

Auch für das Jahr 2023 haben wir aus Zeitgründen nicht zu jeder Tätigkeit einen größeren Bericht erstellt, sondern - wie 2021 und 2022 - unsere Tätigkeiten gleich zusammenfassend in Form einer Liste dokumentiert. In dieser finden sich hintereinander (chronologisch) angeordnet die Umsiedlungsfälle aus der Saison 2023. Das Ganze wurde parallel zur laufenden Saison aktualisiert. Der grundsätzliche Ablauf der einzelnen Umsiedlungen ist in der nachfolgenden Liste nicht im Detail dargestellt. Dazu lohnt ein Blick in die Berichte der Vorjahre.

 

Eine Saison-Bilanzierung mit der aufgewendeten Gesamtzeit, den gefahrenen Kilometern sowie mit der Gesamtzahl an Fällen und den insgesamt aus den diesjährig umgesetzten Nestern hervorgegangenen Geschlechtstieren wurde schließlich zum Jahresende hin ergänzt:

 

So arbeiteten wir in diesem Jahr eine Hummel-, 3 Wespenumsiedlungen sowie 11 Hornissenumsiedlungen und eine Absicherung (Hornissen) im Landkreis Mittelsachsen und im Erzgebirgskreis ab. Davon entfielen die Hummelumsiedlung, 2 Wespeneinsätze (1x Sächsische Wespe, 1x Feldwespe) und 8 Hornissennester auf den Erzgebirgskreis. 3 Hornissennester und ein Wespennest (1x Sächsische Wespe) galt es im Kreis Mittelsachsen umzusetzen. Hinzu kommt für den Kreis Mittelsachsen eine Absicherungsmaßnahme in einer Kita. Neben den Umsiedlungen, die durchzuführen waren, sind aber auch die Nachkontrollen nach den Umsiedlungen stets wichtig, um den weiteren Entwicklungsverlauf nach der für das Volk einschneidenden Umsiedlung besser überwachen und notfalls auch in aufkommende Probleme eingreifen zu können. Die Nachkontrollen sind aber aus Zeitgründen nicht in der untenstehenden Tabelle mit aufgeführt. Diese Nachkontrollen sind oft zeitaufwändiger als die Umsiedlungen selbst. Am Saisonende wurden dann, nach dem Absterben der Völker, auch die Nistkästen wieder eingesammelt, gereinigt und die verlassenen Nester bilanziert. Letzteres dient der Abschätzung des Reproduktionserfolges eines Volkes nach der Umsiedlung. Die Bilanz ist in der untenstehenden Tabelle mit ergänzt worden.

 

Zusätzlich zu den oben genannten Tätigkeiten und den Fällen in der untenstehenden Liste kamen im Jahresverlauf weitere Vor-Ortberatungen dazu. Auch gab es in den Sommermonaten zahlreichen Anfragen per Mail oder Telefon. Erfreulicherweise konnten auch viele der gemeldeten Nester nach den Beratungen am Telefon, per Mail oder vor Ort am jeweiligen Standort verbleiben und eine Umsiedlung war in diesen Fällen nicht notwendig.

 

Auch dieses Jahr haben wir uns wieder die Mühe gemacht und die investierte Zeit sowie die gefahrenen Kilometer erfasst und zusammengerechnet. Für 2023 ergaben sich allein bezüglich der o.g. Umsiedlungen inkl. der Nachbetreuung umgesiedelter Nester für uns gut 53 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit (exklusive Fahrtzeiten). Nicht berücksichtigt ist dabei auch die Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit hier auf der Homepage sowie die Zeit für die Mailbeantwortung von Fragen oder für diverse Beratungen. Insgesamt sind wir in dieser Saison allein aufgrund der Umsiedlungen (inkl. Nachkontrollen) auch mehr als 2270 km gefahren. Doch letztlich ist es immer die Mühe wert. Insgesamt haben die umgesiedelten Völker weit über 1830 Geschlechtstiere (Drohnen und Jungköniginnen) freisetzen können - Tiere, die im Falle einer Abtötung gefehlt hätten. Diese Bilanz freut uns natürlich wieder sehr. Doch auch wenn die oben genannte Zahl nach vielen Tieren und Nestern im Folgejahr klingen mag, so werden nur wenige hundert Königinnen überhaupt das nächste Frühjahr erleben und viele Königinnen werden auch die kritische Nestgründungsphase nicht überstehen. Am Ende werden es vielleicht nur ein paar Nester mehr sein als in der diesjährigen Saison.

 

Nachfolgend nun die Auflistung der Umsiedlungsfälle in der Saison 2023. In dieser Liste ist auch die finale Bilanz (im Bezug auf die Weiterentwicklung) des jeweiligen Falls dargestellt.

 


/1/ 23.06.2023 – Raschau, Erzgebirgskreis – Baumhummeln


Neben den ersten Beratungen in diesem Jahr führte uns die erste Umsiedlung nach Raschau nahe Schwarzenberg. Hier war bei Bauarbeiten, bei denen in einer Garage vom Innenraum her Verkleidungslatten entfernt wurden, ein Baumhummelnest von der Decke gefallen und auf dem Boden in mehrere Teile zerbrochen. Erfreut waren die Tiere nicht darüber, es kam zu Stichen und der Raum konnte nicht mehr betreten werden. Folglich war hier Eile geboten. Wir haben die Nestteile wieder in einem Hummelnistkasten zusammengebracht und alle Tiere eingefangen. Danach wurden die Tiere am neuen Neststandort ausgesiedelt.

 

Das herabgestürzte Baumhummelnest im Innenraum...

 

Das wieder zusammengebaute Nest im Nistkasten...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 01.09.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung gut weiterentwickelt und mind. 100 Geschlechtstiere (vor allem Drohnen) freigesetzt. Das Nest wurde am Ende der Saison stark von Wachsmotten befallen, die aber keinen nennenswerten Schaden an der Brut mehr anrichteten.

 


/2/ 24.06.2023 – Bieberstein, Kreis Mittelsachsen – Sächsische Wespe


Der nächste Fall führte uns nach Bieberstein. Diesmal galt es ein Nest der Sächsischen Wespe, welches in einem hölzernen Überbau errichtet wurde, umzusiedeln. Durch die Umsiedlung konnte die darunterliegende Lagerfläche wieder gefahrlos genutzt werden. Die Tiere (ca. 70-80) wurden zusammen mit ihrem Nest erfolgreich zum neuen Neststandort gebracht und dort ausgesiedelt.  

 

Blick auf das Nest der Sächsischen Wespe...

 

Die Tiere in der Fangbox und das Nest im Vogelkasten...

 

Nach der erfolgreichen Aussiedlung...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 03.10.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung gut weiterentwickelt und bis zum September 2023 mind. 340 Geschlechtstiere (vor allem Drohnen) freigesetzt. Insgesamt wurden 3 Wabenetagen im Inneren des Nestes angelegt. Nach dem Absterben machten sich im Nest Wachsmotten breit.

 

Blick auf die Waben nach dem Absterben des Nestes im Herbst - auf dieser Basis erfolgt die Bilanzierung...

 


/3/ 14.07.2023 – Niederschöna, Kreis Mittelsachsen – Hornissen


Der nächste Fall führte uns nach Niederschöna. Hier hatte eine Hornissenkönigin ihr Nest in einem rege genutzten Garagenanbau errichtet. Durch vorherige Absprache mit den Besitzern konnten wir warten, bis erste Arbeiterinnen da sind, und führten die Umsiedlung am 14. Juli durch. 7 Arbeiterinnen standen zum Umsiedlungszeitpunkt der Königin zur Verfügung. Königin, Arbeiterinnen und das Nest konnten erfolgreich zum neuen Standort umgesiedelt werden. Nun bleibt zu hoffen, dass es die kleine Kolonie auch schafft – denn nicht selten führen bei den noch kleinen Nestern Konkurrenzprobleme zwischen Hornissennestern oder aber vagabundierende Königinnen, die ihr eigenen Nest verloren haben und nun noch ein junges Nest übernehmen möchten, zu Nestverlusten.

 

Das noch kleine Hornissennest, oben links die Königin...

 

Am Aussiedlungsstandort...

 

Das Nest samt Königin und Arbeiterinnen nach der Umsiedlung...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 03.10.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung leider nicht weiterentwickelt und ist nach Übernahmeversuchen durch andere Königinnen, bei denen auch die jeweils amtierende Königin gestorben ist, abgestorben. Das passiert leider recht oft, wenn die Völker noch sehr klein sind.

 


/4/ 17.07.2023 – Hohndorf, Erzgebirgskreis – Hornissen


Fall 4 führte uns nach Hohndorf nahe Stollberg. Auch hier war es ein kleines Hornissennest mit ersten Arbeiterinnen, was in einer Werkstatt errichtet wurde. Die Umsiedlung konnte in ein einige Kilometer entferntes Flächennaturdenkmal erfolgen. Hoffen wir auch hier, dass es die kleine Kolonie schafft, sich am neuen Standort zu etablieren. Gerade Nestübernahmeversuche durch andere Königinnen (welche ihr Nest verloren haben) führen nicht selten noch zu Nestverlusten bei diesen kleinen Kolonien, beispielsweise wenn bei den Kämpfen beide Königinnen verletzt oder getötet werden. Zudem besteht die Gefahr, dass bereits stärkere Völker in der Umgebung des neuen Neststandortes solche kleinen Kolonien attackieren und bekämpfen. Hoffen wir das Beste…

 

Das kleine Hornissennest, welches umgesiedelt wurde - hier noch am ursprünglichen Standort...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 01.08.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung leider nicht weiterentwickelt und ist durch ein nahegelegenes Konkurrenznest, welches zum Umsiedlungszeitpunkt nicht am Aussiedlungsstandort erkennbar war, vernichtet worden. Das passiert leider ab und zu, gerade wenn die Nester noch recht klein sind.

 


/5/ 21.07.2023 – Olbernhau, Erzgebirgskreis – Sächsische Wespe + Falsche Kuckuckswespe


Im nächsten Fall musste ein Nest der Sächsischen Wespen, welches unter einem Gartentisch errichtet wurde, in Olbernhau umgesetzt werden. Leider war das Nest von der Falschen Kuckuckswespe übernommen worden und deren Nachwuchs wurde von den Wirtsarbeiterinnen bereits aufgezogen. Erste Geschlechtstiere des Kuckucks waren bereits im Nest zu finden. Trotz des Kuckucksbefalls haben wir das kleine Nest mit seinen etwa 30-40 Arbeiterinnen umgesiedelt.

 

Das Nest der Sächsischen Wespe (okkupiert von der Falschen Kuckuckswespe) unter dem Gartentisch...

 

Umsiedlung des kleinen Nestes...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 03.09.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung weiterentwickelt und 42 Kuckuckswespen-Weibchen freigesetzt sowie zahlreiche Kuckucksdrohnen aus Kleinzellen.

 

Blick auf die Waben des geöffneten Nestes - das Nest ist durch den "Kuckucksbefall" natürlicherweise recht klein geblieben...

 


/6/ 01.08.2023 – Grünhain-Beierfeld, Erzgebirgskreis – Französische Feldwespe


Ein besonderer Fall führte uns diesmal nach Grünhain-Beierfeld. Feldwespen hatte ihr Nest hier im Motorraum eines in diesem Jahr nur wenig genutzten Autos errichtet. Nun ist das Nest beim Öffnen der Motorhaube aufgefallen. 13 Tiere bewohnten das Nest, welches unbeabsichtigt mit dem Auto von Zeit zu Zeit sogar über kurze Strecken bewegt wurde. Wir siedelten das Nest dieser autoliebenden Wespen erfolgreich auf unseren Balkon um. Damit kann das Auto nun wieder vollumfänglich genutzt werden. 

 

Das Feldwespennest unter der Motorhaube...

 

Blick auf das Wespennest, bewohnt von insgesamt 13 Tieren...

 

Das ausgesiedelte Nest auf unserem Balkon...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt im Oktober 2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung sehr schön weiterentwickelt und war bis in den Oktober hinein aktiv. Insgesamt sind etwa 50 Geschlechtstiere hier freigesetzt worden.

 


/7/ 11.08.2023 – Niederwürschnitz, Erzgebirgskreis – Hornissen


In diesem Fall musste ein Hornissennest, welches in einem mit Holz überdachten Reifen errichtet wurde, umgesiedelt werden. Der Neststandort befand sich in einem Kleingarten. Das Nest beherbergte etwa 60 Tiere und konnte problemlos umgesetzt werden. Da wir aber auch eine Arbeiterin bei der Eiablage beobachten konnten und keine Königin gesehen haben (wenngleich diese sich im Nest versteckt haben kann), besteht hier die Möglichkeit eines drohnenbrütigen Nestes. Das wird sich aber in einigen Wochen zeigen.

 

Unter diesem mit Holz überdachten Reifen befindet sich ein Hornissennest...

 

Blick auf das Nest...

 

Nest nach der Umsiedlung...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 18.10.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung weiterentwickelt, war allerdings - wie vermutet - zum Umsiedlungszeitpunkt bereits ohne Königin. Dennoch hat das drohnenbrütige Volk mind. 77 Drohnen freisetzen können und damit einen Beitrag zum Arterhalt geleistet.

 

Das Nest nach dem Absterben des drohnenbrütigen Volkes...

 


/8/ 11.08.2023 – Aue, Erzgebirgskreis – Hornissen


Ebenfalls am 11. des Monats beschäftigte uns ein Hornissennest direkt in der Stadt Aue. Dieses war in einem hohlen Begrenzungsstein gegründet worden. Da bald ein Stadtfest ansteht, muss das Nest dort umgesetzt werden. Bei der heutigen Kontrolle vor Ort zeigte sich: Das Nest war innerhalb des Hohlraumes bereits durch das feuchte Wetter der letzten Tagen von der Decke abgestürzt und lag in der nassen Erde. Zudem war die Königin trotz der ca. 30 Arbeiterinnen beim Ausflug zu beobachten - ein Zeichen, dass hier eine Filialbildung bevorsteht. Das liegt wahrscheinlich auch an der unglücklichen Situation, in der sich das Nest zum Umsiedlungszeitpunkt befand (abgestürzt in der Erde). Das Nest hätte sich so nicht mehr weiterentwickeln können, weshalb eine Filialbildung wahrscheinlich die beste Option aus Sicht des Volkes war. Eine Filialbildung, die unmittelbar bevorstand, hätte aber die Umsiedlung deutlich verkompliziert. Daher haben wir das Nest sofort notumgesiedelt, auch um es aus seiner kritischen Situation zu befreien. Erfolgreich konnte das Nest samt Königin und Arbeiterinnen zu einem neuen Standort umgesetzt werden. Hier kann das Volk nun ohne Filialbildung erfolgreich seine Saison fortführen.

 

In dem markierten roten Stein befindet sich ein Hornissennest...

 

Das Nest war aber bereits von der Decke des Steines in die Erde gefallen - eine kritische Situation...

 

Das Nest wurde unter anderem aufgrund seiner unglücklichen Lage sofort umgesiedelt - hier das Nest im Nistkasten nach der Umsiedlung...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 07.11.2023:

Das kleine Volk hat sich nach der Umsiedlung noch weiterentwickelt und mind. 40 Geschlechtstiere aus Großzellen freigesetzt. Immerhin ein kleiner Beitrag zum Arterhalt.

 


/9/ 21.08.2023 – Adorf, Erzgebirgskreis – Hornissen


In diesem Fall galt es, Hornissen aus einem Rollladenkasten umzusetzen. Das Volk hatte sich vor wenigen Tagen bereits durch eine kleine Öffnung Zugang in den Wohnraum im Haus verschafft, weshalb bereits die Feuerwehr vor Ort war und den Zugang in die Wohnung provisorisch verschlossen hatte. Um die Gefahr eines erneuten Durchbruchs in die Wohnung zu verhindern und die noch aufkommenden Probleme eines Rollladennestes (ggf. beschädigter Gurt, Ausscheidungen) zu vermeiden, war hier eine Umsiedlung zwingend notwendig. Es handelte sich zudem um ein für diese schwache Saison starkes Volk bestehend aus etwa 250 Arbeiterinnen. Die Tiere wurden von außen abgefangen, während behutsam der Rollladen geöffnet wurde. Stück für Stück bzw. Wabe für Wabe wurde das verwinkelte Nest entnommen und im Nistkasten wieder zusammengesetzt. Letztlich wurde das Volk zum neuen Neststandort gebracht und erfolgreich ausgesiedelt.

 

Das Hornissennest im Rollladenkasten - hier der Einflugbereich an der Fassade...

 

 

Die Tiere werden abgefangen (links) und dann der Rollladenkasten geöffnet - das Nest kommt zum Vorschein (rechts)…

 

Weitere Tiere werden abgefangen...

 

 

Wabe für Wabe wird das Nest bestehend auf 5 Etagen aus dem Rollladenkasten entnommen (links) und in den Nistkasten eingebaut (in Form von 3 Etagen), anschließend geht es zum Aussiedlungsstandort (rechts)...  

 

Blick auf das Nest nach der erfolgreichen Umsiedlung - in der Bildmitte ist auch die Königin erkennbar...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 15.11.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung sehr schön weiterentwickelt und ein Nest mit letztlich 6 Wabenetagen errichtet. Insgesamt hat das Volk >320 Geschlechtstiere allein aus Großzellen freigesetzt. Hinzu kommen noch Drohnen aus Kleinzellen. Eine schöne Bilanz. 

 

Das verlassene Hornissennest - viele Geschlechtstiere sind hier im Laufe des Herbstes abgeflogen...

 


/10/ 24.08.2023 – Neukirchen, Erzgebirgskreis – Hornissen


Diesmal waren es Hornissen in einen Schuppen, welche Probleme bereiteten. Da die Tür zum Schuppen nur schwergängig war, erschütterte deren Öffnung stets das neben der Tür errichtete Hornissennest, was auch schon zu Stichen bei den Eigentümern führte. Das kleine Nest bestehend aus 4 Etagen und etwa 60 Arbeiterinnen ließ sich problemlos umsiedeln.

 

Das Hornissennest neben der Schuppentür...

 

Das erfolgreich ausgesiedelte Volk am neuen Standort...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 25.10.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung gut weiterentwickelt und ein Nest mit letztlich 5 Wabenetagen (+eine angefangene 6. Etage) errichtet. Insgesamt hat das Volk >120 Geschlechtstiere allein aus Großzellen freigesetzt. Hinzu kommen noch Drohnen aus Kleinzellen.

 

Das verlassene Hornissennest nach dem Absterben des Volkes - nach der Umsiedlung ist es nochmal erkennbar gewachsen...

 


/11/ 03.09.2023 – Grossvoigtsberg, Kreis Mittelsachsen – Hornissen


Ein sehr dringender Fall führte uns nach Grossvoigtsberg. Ein Hornissennest auf einem Dachboden war durch ein Tier (wahrscheinlich Marder) vor einigen Tagen heruntergerissen worden. Auf dem Dachboden lagen verteilt die Waben herum. Die Hornissen selber haben am ursprünglichen Neststandort bereits mit dem Bau neuer Waben begonnen. Die Altkönigin lag leider tot mit am Boden und hat den Übergriff nicht überlebt. Umso wichtiger war es nun, die von ihr stammende Brut in den herabgefallenen Waben zu retten. Wir sammelten alle umherliegenden Waben ein und bauten diese zusammen mit den neu errichteten Etagen (letztere enthält Drohnenbrut von den Arbeiterinnen) in einen Hornissenkasten ein. Die etwa 200 noch lebenden Hornissen wurden ebenfalls eingefangen und später mit dem Nest erfolgreich vereint und ausgesiedelt. Nun bleibt zu hoffen, dass die Brut in den heruntergerissenen Waben keine größeren Schäden davongetragen hat und sich zumindest ein Großteil davon noch erfolgreich entwickeln kann. Der Großteil der Larven war zumindest noch am Leben.

 

 

links: die heruntergerissenen Wabenteile; rechts: der Neubau am alten Standort

 

Alle Etagen wurden im Nistkasten wieder vereint...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 22.11.2023:

Das Volk hat die Notumsiedlung gut verkraftet und immerhin noch >140 Geschlechtstiere aus Großzellen heraus freisetzen können. Hinzu kommen noch Drohnen aus Kleinzellen. Ein Teil der Brut war zumindest - trotz Liegezeit der Waben ohne Versorgung - zum Umsiedlungszeitpunkt noch entwicklungsfähig. Dennoch hat das Abreißen der Waben leider auch viele Verluste verursacht.   

 


 /12/ 04.09.2023 – Lauterbach, Erzgebirgskreis – Hornissen

 

Einer von zwei Umsiedlungsfällen am heutigen Tag führte uns nach Lauterbach. Hier hatten Hornissen ihr Nest in der schmalen Doppelwand eines Schuppens errichtet. Der Sohn der Garteninhaberin wurde bereits gestochen und reagierte mit einem schweren allergischen Verlauf. Wir prüften zunächst eine Absicherung des Nestes. Allerdings war das Volk ungewöhnlich reizbar (wahrscheinlich wegen des Konkurrenzdrucks durch ein Nachbarnest), weshalb die Umsiedlung hier die bessere Option war. Wir haben insgesamt etwa 300 Arbeiterinnen abgefangen und danach die Wand von der Schuppeninnenseite her geöffnet. Die schmalen Wabenetagen mit der Altkönigin und weiteren Jungtieren haben wir anschließend in einen Nistkasten überführt. Am Aussiedlungsstandort wurden dann Nest und Arbeiterinnen wieder vereint. Auch da zeigte sich, dass dieses Volk ungewöhnlich temperamentvoll war, sodass wir uns bei der Aussiedlung noch ein paar Stiche einfingen. Anschließend ging es weiter zum 2. Fall des heutigen Tages.

 

 

links: Abfangen der Hornissenarbeiterinnen von außen; rechts: Öffnung der Wand von der Innenseite des Schuppens

 

Blick auf das Nest in der schmalen Doppelwand...

 

Das Hornissennest am Aussiedlungsstandort nach der Vereinigung von Nest und Volk...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 15.11.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung gut weiterentwickelt und insgesamt >280 Geschlechtstiere allein aus Großzellen freigesetzt. Hinzu kommen noch Drohnen aus Kleinzellen. Eine schöne Bilanz.

 

Das verlassene Hornissennest zum Saisonende - das Nest ist nach der Umsiedlung noch etwas gewachsen und die Nesthülle wurde wieder ersetzt, zudem wurden noch viele Geschlechtstiere hier erfolgreich freigesetzt...

 


 /13/ 04.09.2023 – Lugau, Erzgebirgskreis – Hornissen

 

Der 2. Fall am heutigen Tag führte uns nach Lugau. Hier war es ein Hornissennest in einen Schuppen, der nun benötigt wurde. Das Volk war im Vergleich zum 1. Fall in Lauterbach sehr friedlich und die 150 Hornissen sowie das aus 6 Wabenetagen bestehende Nest konnten ohne Probleme umgesiedelt werden.

 

Umsiedlung des Hornissennestes, welches hinter einer Schuppentür errichtet wurde...

 

Nach der erfolgreichen Umsiedlung am neuen Standort...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 25.10.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung gut weiterentwickelt und insgesamt 199 Geschlechtstiere allein aus Großzellen freigesetzt. Hinzu kommen noch Drohnen aus Kleinzellen. Eine zufriedenstellende Bilanz.

 

Blick auf das verlassene Hornissennest zum Saisonende...

 


/14/ 05.09.2023 – Lippersdorf, Erzgebirgskreis – Hornissen

 

Der heutige Fall war zunächst als Absicherung geplant. Gemeldet wurde uns ein Hornissennest in einen Schuppen. Neben dem Schuppen befand sich ein Hasenstall, der rege genutzt wurde. Vor einigen Tagen waren die Hornissen aber wohl sehr aggressiv und die Eigentümer waren beim Füttern der Hasen gestochen worden. Daher war nun eine Absicherung geplant. Vor Ort zeigte sich beim Öffnen des Schuppens jedoch, dass dieses Nest vor einigen Tagen heruntergefallen war. Daher waren die Hornissen wohl vor einigen Tagen auch so aggressiv - eben durch das Herabfallen des Nestes (was auch immer der Grund für den Unfall war). Auf jeden Fall konnte das Nest so nicht bleiben, da sich in dieser Schieflage (die Waben kamen seitlich zum liegen) die Brut nicht mehr erfolgreich hätte entwickeln können. Also wurde das Nest durch uns geborgen und die Waben wurden in korrekter Orientierung in einen Nistkasten eingebaut. Die Hornissen hatten bereits neue Waben in korrekter Orientierung an die schiefliegenden Waben angebaut. Auch das haben wir so korrigiert, dass alle Etagen im Nistkasten in korrekter Weise zusammenpassten. Anschließend wurde das Nest mit seinen etwa 150 Arbeiterinnen am neuen Standort ausgesiedelt.

 

Blick auf das heruntergefallene Hornissennest im Schuppen...

 

Blick auf das Nest nach der Umsiedlung...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt am 15.11.2023:

Das Volk hat sich nach der Umsiedlung noch weiterentwickelt und insgesamt >110 Geschlechtstiere allein aus Großzellen freigesetzt. Hinzu kommen noch Drohnen aus Kleinzellen.

 

Blick auf das inzwischen verlassene Hornissennest...

 


/15/ 06.09.2023 – Brand-Erbisdorf, Kreis Mittelsachsen – Hornissen

 

Ein dringender Fall führte uns in einen Kindergarten nach Brand-Erbisdorf. Hier waren Hornissen (Arbeiterinnen und Drohnen) aus einem Nest im Dachbereich in einen Schlaf- und Spielraum eingedrungen, wobei auch ein Kind gestochen wurde. Vor Ort zeigte sich, dass eine Umsiedlung des im Dach befindlichen Nestes nur mit erheblichen Schäden möglich gewesen wäre. Daher versuchten wir eine Absicherung. So konnten wir alle Spalten/Öffnungen vom Raum in den Dachbereich verschließen und den Hornissen auf diese Weise den Zugang in den Innenraum verwehren. Mit etwas Glück sollte das bereits reichen, um die Nutzung des Raumes weiterhin möglich zu machen, während die Hornissen die Saison dort noch erfolgreich abschließen können.

 

Nach dem Eindringen von Hornissen aus dem Dach in den Innenraum wurden alle Zugänge in den Innenraum durch uns verschlossen, sodass der Raum weiter genutzt werden kann, ohne die Hornissen umsiedeln zu müssen...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt im November 2023:

Durch die Maßnahmen konnte das Nest am Standort verbleiben und seine Saison erfolgreich abschließen sowie seine Geschlechtstiere freisetzen.

 


/16/ 11.10.2023 – Kleinschirma, Kreis Mittelsachsen – Hornissen

 

In dem Fall musste aufgrund dringender Bauarbeiten ein kleineres Hornissennest aus dem Dachkasten eines Hauses heraus umgesiedelt werden. Das Nest war aber bereits am Absterben und letzte Geschlechtstiere befanden sich im Nest. Die letzten Arbeiterinnen, die noch lebende Altkönigin, die noch vorhandenen Geschlechtstiere und die Waben mit letzter Brut (Larven) wurden erfolgreich in einen Vogelkasten umgesetzt und auf unserem Balkon ausgesiedelt. Die Geschlechtstiere werden nun mit viel Futterteig unterstützt, damit gerade die jungen Königinnen noch erfolgreich ihre Reserven für den Winter aufbauen und abfliegen können.

 

Das Hornissennest im Dachkasten...

 

Aussiedlung der letzten Hornissen samt Nest, eingebaut in einen Vogelkasten, auf unserem Balkon...

 

Weiterentwicklung/Bilanz - erstellt im November 2023:

Die restlichen Geschlechtstiere haben erfolgreich das Nest verlassen. Eine genauere Bilanz erfolgt hier nicht, da das Nest bereits zum Umsiedlungszeitpunkt seine Entwicklung fast komplett abgeschlossen und nahezu alle Geschlechtstiere freigesetzt hatte. Die Umsiedlung hatte hier also keinen wesentlichen Effekt mehr auf die Entwicklung des Volkes und diente nur dem Erhalt der letzten Tiere im Nest bzw. sollte den Abflug letzter Geschlechtstiere unterstützen, was letztlich auch gelang.

 


 

Es sind keine weiteren Fälle mehr in der Saison 2023 dazugekommen...

 

 

© www.insektenstaaten.de / Dr. Michel Oelschlägel         Hier: Das insektenstaaten.de-Team stellt sich vor       Hier: Kontakt, Impressum und Datenschutz

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