Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
Königin der Gemeinen Wespe nach der Überwinterung im Frühjahr...
links: Eingang zu einem oberirdischen Nest der Gemeinen Wespe; rechts: Eingang zu einem Erdnest
Weiteres Erdnest der Gemeinen Wespe mit reger Betriebsamkeit am Nesteingang...
Blick in ein umgesiedeltes, kleines Nest der Gemeinen Wespe - Brut und Königin sind gut erkennbar...
Großes, bewohntes oberirdisches Nest der Gemeinen Wespe...
Blick auf den Wabenbau in einem oberirdisch angelegten Nest der Gemeinen Wespe - auf den Waben befinden sich zahlreiche Arbeiterinnen, vor allem Jungtiere, während ältere Arbeiterinnen zur Verteidigung abfliegen...
Teilweise freigelegtes Erdnest der Gemeinen Wespe - hier hat ein Tier versucht, das Nest zu plündern...
Weitere Aufnahme eines Erdnestes der Gemeinen Wespe - hier ist auch schön die ankerförmige Zeichnung auf dem Kopfschild der Arbeiterinnen erkennbar...
Blick auf eine Gruppe von Drohnen in einem geöffneten Nest der Gemeinen Wespe...
Freigelegtes Erdnest der Gemeinen Wespe nach dem Absterben der Kolonie - hier zwischen teils größere Steine gebaut; der obere, vordere Teil der Nesthülle wurde beim Ausgraben entfernt, während nach unten hin durch die Wespen keine nennenswerte Nesthülle gebaut worden war und die Waben frei in den Hohlraum hinein errichtet wurden...
Weitere Aufnahme von einem freigelegten Erdnest der Gemeinen Wespe - hier ist das Nest deutlich in die Breite gebaut und nach unten hin - wie so oft - offen mit Blick auf die Waben...
Entnommener Wabenbau eines Erdnestes der Gemeinen Wespe...
Aussehen: |
Sehr variable Art, vor allem im Bereich der Hinterleibszeichnung. Auf dem Kopfschild findet man meist eine schwarze ankerähnliche Zeichnung. |
Größe: |
Königin: Länge: 16-19 mm Arbeiterin: Länge: 11-14 mm Drohne: Länge: 11-17 mm |
Flugzeiten: |
Königinnen ab April; Arbeiterinnen ab Mai bis Oktober, gelegentlich noch länger; Geschlechtstiere ab August bis Oktober, gelegentlich noch länger |
Nistweise: |
Die Nester werden bevorzugt unterirdisch angelegt, aber auch oberirdisch in dunklen Hohlräumen wie Zwischendecken, Dachböden, in Felsspalten und Felshöhlen und vereinzelt in hohlen dunklen Baumstämmen. Unterirdische Nester werden durch das Abtragen von Erdmaterial erweitert. Der Hohlraum kann dabei deutlich größer werden als der eigentliche Wabenbau. Meist findet man eine Anhäufung von Erdkügelchen am erdoberflächlichen Eingang zum Nest. Die Nester selbst werden aus stark verwittertem Material hergestellt, wodurch das Nest eine gelbe bis braune Färbung erhält (markanter Unterschied zur Deutschen Wespe). Die Nester sind aufgrund der Wahl des Baumaterials und der geringen Dicke von Nesthülle und Wabenwand auch recht brüchig und werden durch Feuchtigkeit und Schimmel schnell instabil, wenn die Völker absterben. Die Nester enthalten 5-10, vereinzelt noch mehr (bis 13) Wabenetagen und werden dadurch recht groß (bis 2 Meter Nestumfang). Die bei Erdnestern dünne und bei oberirdischen Nestern oft recht dicke Nesthülle besteht aus stark strukturierten und muschelartigen Lufttaschen. Die Art reagiert auf Störungen im Nestbereich sehr empfindlich. |
Volkstärken: |
meist 1000 bis 6000, manchmal sogar bis 10000 Arbeiterinnen (gelegentlich noch mehr) |
Besonderes: |
Die Art produziert trotz ihrer hohen Volkstärken im Vergleich zu anderen Arten - auch der Deutschen Wespe - meist vergleichsweise wenige Jungköniginnen pro Nest (oft nur wenige hundert Königinnen), da für eine Jungkönigin statistisch weit mehr Arbeiterinnen benötigt werden als bei anderen Arten. Scheinbar sind die Jungköniginnen aber sehr robust, weshalb die Art dennoch sehr erfolgreich ist.
In warmen Ländern, wo diese Wespenart eingeschleppt wurde, kann sich deren Lebenszyklus auf 2 Jahre erweitern. Die Nester werden entsprechend groß und individuenreich. Man findet dort Nester mit mehreren Metern Nestumfang und mehreren zehntausend Wespenarbeiterinnen. |