Berg-Feldwespe (Polistes biglumis)

 

Blick auf ein Nest der Berg-Feldwespe mit den typisch schwarzfarbenen verdeckelten Zellen der Puppen (kurz nach dem Verpuppen sind sie noch weiß, verfärben sich aber anschließend)

 

Aussehen:

Schlanker Körperbau mit gelber Zeichnung. Auf dem Hinterleib brillenähnliche Zeichnung als Erkennungsmerkmal aller Feldwespen unserer Heimat. Auf dem Kopfschild dieser Feldwespe findet man meist auf gelben Untergrund einen schwarzen Querstreifen, welcher aber sehr variabel sein kann. Weitere und zuverlässigere Unterscheidungskriterien zu den anderen Arten sind:

 

1.) Fühler beim Blick von oben komplett schwarz

- ähnlich zu P. nimpha

- während die Fühler bei P. dominula und bischoffi von oben zur Hälfte gelbfarben erscheinen

 

2.) Gesicht wirkt breiter

während das Gesicht aller anderen Arten eher schmaler wirkt

 

3.) Kieferzangen schwarz, aber mit je einem gelben Punkt

- ähnlich zu P. bischoffi

- während die Kieferzangen bei P. nimpha und P. dominula komplett schwarz sind

 

4.) Thoraxzeichnung nahe Kopf ohne 2 Punkte und mit reduzierter Gelbzeichnung

- ähnlich zu P. nimpha

- während bei P. bischoffi und P. dominula fast immer zwei Punkte vorhanden sind und der Thorax gelber wirkt

 

Verdeutlichung der Unterscheidungsmerkmale: hier von oben schwarzfarbene Fühler (Kriterium 1) und dunkler Thorax ohne Punkte (Kriterium 4)

 

Gelbe Punkte auf den Kieferzangen (Kriterium 3) und breiter wirkender Kopf (Kriterium 2)

 

Größe:

Königin: Länge: 13-16 mm
Arbeiterin: Länge: 10-14 mm
Drohne: Länge: 11 -15 mm

 

Flugzeiten:

Königinnen ab Mai; Arbeiterinnen ab Juni bis September; Geschlechtstiere von August bis in den September

 

Nistweise:

Die Nester werden dicht über dem Boden frei an Pflanzenstängel oder an Felsen und Steinen gebaut (oft Unterscheidungsmerkmal zu P. dominula). Die Nester selbst werden aus oberflächlich verwittertem Holz hergestellt, wodurch das Nest eine graue Färbung erhält. Es werden manchmal aber auch verwitterte Pflanzenfasern für den Nestbau benutzt, wobei die Zellwände daraufhin wie ein Fasernetz aussehen. Die Nester besitzen nur eine Wabe (Wabe bis 10 cm Durchmesser), welche oft vertikal oder geneigt an den Untergrund angebaut ist. Eine Schutzhülle fehlt. Die verdeckelten Zellen färben sich nach einiger Zeit schwarz (gutes Unterscheidungsmerkmal zu allen anderen Arten!). Diese Art ist im Nistbereich sehr friedlich (Unterscheidungsmerkmal zu P. bischoffi) und tritt auch sonst nie lästig in Erscheinung.

 

Volkstärken:

meist 10 bis 20 Arbeiterinnen, selten mehr 

 

 

© www.insektenstaaten.de / Dr. Michel Oelschlägel         Hier: Das insektenstaaten.de-Team stellt sich vor       Hier: Kontakt, Impressum und Datenschutz

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